In Niederösterreich steht der Landeshauptmann fest - nur, ob er absolut regiert, noch nicht.
6 % minus – das darf sich Erwin Pröll erlauben, dann ist er wieder Wahlsieger. Mit 54,4 % hatte sich der längstdienende Landeshauptmann Österreichs 2008 eine satte absolute Mehrheit verschafft. Doch das Wahlrecht kommt ihm entgegen: Schon mit 48,2 % käme die ÖVP auf 29 Mandate – und könnte weiter absolut im St. Pöltener Landtag regieren.
Stronach setzte auf Rabiat-Wahlkampf gegen Pröll
Damit das nicht wieder passiert, hat Frank Stronach alles in die Schlacht geworfen. Mit enormen Geldmitteln und rabiaten Parolen („Erwin Pröll ist ein Schmähtandler und wird als schlechtester Landeshauptmann in die Geschichte eingehen“, siehe Interview) mischt der Austro-Kanadier den Wahlkampf auf. Sein Ziel: Einzug in den Landtag, keine Absolute für Erwin Pröll.
Erst um 17 Uhr Ergebnisse
Ob Stronach das erreicht, wird heute eine spannende Sache: Weil bei der Heeres-Volksbefragung im Jänner schon am Nachmittag Wahlergebnisse auf Twitter und Co. geposten wurden, gibt es diesmal erst um 17 Uhr klare Zahlen, eine Herausforderung für Hochrechner.
SPÖ droht Schlappe
Und die anderen Parteien? SPÖ, FPÖ und Grüne gingen im Duell zwischen den Giganten Pröll und Stronach völlig unter. Die SPÖ hatte zudem mit dem Handicap zu kämpfen, dass ihr beliebtester Bürgermeister – Karl Schlögl aus Purkersdorf – für Pröll Werbung machte.
Stronach: "Werde ein Glas Wein trinken"
ÖSTERREICH: Herr Stronach, wie viel Prozent wollen Sie heute in NÖ und Kärnten erreichen.
Frank Stronach: Ich gebe keine Prognosen ab. Ich beurteile ein Spiel erst, wenn es vorbei ist, nicht vor dem Spiel.
ÖSTERREICH: Wäre es ein Misserfolg, wenn Pröll wieder die Absolute erreicht?
Stronach: Es wird keinen Misserfolg geben. Ich habe keinen Stress. Beim Team Stronach ist alles auf die Nationalratswahlen fokussiert. Die Landtagswahlen wurden sehr kurzfristig angesetzt. Das sind reine Testläufe für uns.
ÖSTERREICH: Wie werden Sie den Tag verbringen?
Stronach: Sehr entspannt. Ich werde in der Früh wählen gehen, ein paar Gebete sprechen und dann mit Freunden ein Glas Wein trinken.
ÖSTERREICH: Sie werden also heute nicht bei der Analyse des Wahlergebnisses im TV auftreten?
Stronach: Ich sehe keinen Grund dazu. Sonntag ist der Tag der Ruhe.
ÖSTERREICH: Stimmt es, dass Sie ab 4. März Österreich wieder verlassen?
Stronach: Am 4. März werden wir die Wahl analysieren. Ich fliege erst einige Tage später und bin vier Wochen nicht in Österreich. Danach präsentiere ich mein Parteiprogramm. Es wird einen Ehrenkodex und einen Wertekatalog geben.