Integrationsministerin Susanne Raab will das Arbeits-Potential ausloten.
Wien. Im Zuge des Ukraine-Kriegs kamen nicht nur viele Flüchtlinge nach Österreich, sie bleiben auch. Daher ginge es jetzt darum „den Menschen bei der Selbsterhaltung zu helfen“, so Raab in der Eröffnungsrede ihrer zweiten jährlichen Integrationskonferenz in Wien.
Potential. Dementsprechend sollen die Geflüchteten bei der Integration in den heimischen Arbeitsmarkt unterstützt werden. Raab ortet ein „Potential“ von 45.000 Ukrainern, die in Österreich arbeiten könnten. Von ihnen haben aber aktuell nur rund 7.000 auch eine Beschäftigung. „Da ist ein Gap, wo noch viel Luft nach oben ist“, bekräftigte die ÖVP-Frau.
Zweigleisig. Um schneller in die Beschäftigung zu kommen, will sie den Deutschkurs für Flüchtlinge nicht mehr voranstellen. Noch während der Sprachkurse sollte auch das Arbeiten möglich sein, so ihr Vorschlag. An Jobs mangelt es jedenfalls nicht: Viele Branchen suchen händeringend nach Kräften.
Konferenz. Neben der Arbeitsmarktintegration lag der Fokus auch auf den hohen Asylzahlen. Insgesamt 100 internationale Gäste lud die ÖVP-Ministerin zum Austausch ein. Aufregung herrschte um die fehlenden: SPÖ-Integrationssprecherin Nurten Yilmaz beklagte, dass die Konferenz ohne Integrationssprecher der Parteien stattfand. Sie forderte mehr parlamentarischen Austausch von Raab.