Blaue hoffen, Rote zittern

Steiermark: Schicksalswahl für SPÖ & FPÖ

Teilen

Die Steiermark-Wahl ist auch für die Bundespolitik spielentscheidend. Was wem blüht.

Rennen. Für die ÖVP ist die Ausgangslage denkbar gut: Bei der letzten Landtagswahl erreichten die damals noch Schwarzen schließlich nur den zweiten Platz. Hermann Schützenhöfer wurde trotzdem Landeshauptmann. Jetzt dürfte ihm Platz eins sicher sein – die Frage ist nur noch, wie hoch die ÖVP steigt. 34 bis 35 Prozent schätzen die Umfragen derzeit.

Wirklich spannend wird das Rennen um Platz zwei:

Die Roten blieben bei der Nationalratswahl nur knapp vor der FPÖ. Jetzt hoffen die Blauen mit dem „Kunasek-Effekt“ – oder dem „Super-Mario-Effekt“, wie sie es selbst nennen – am 24. November Zweite zu werden.

Die Dauerkrise der Bundes-FPÖ – Ibiza-Video, FPÖ-Spesenaffäre um Strache und der ewige Konflikt zwischen Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und den Blauen – schade zwar der steirischen FPÖ weiter, aber „Kunasek ist sehr beliebt und hat sich gut von der ganzen Krise abgegrenzt“, hofft zumindest ein blauer Stratege. Platz zwei für die FPÖ – derzeit sehen das die Umfragen allerdings nicht – würde eine Art psychologischer Befreiungsschlag für die Blauen werden – so die FP-Hoffnung. Allerdings könnte die FPÖ das nur aufgrund der Schwäche der Roten schaffen.

Schickhofers Kampf um die Steiermark

Rot. SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer sei zwar „engagiert“ und umtriebig, kämpfe aber „einerseits gegen den Bundestrend, andererseits auch mit einer mittlerweile schwachen steirischen SPÖ“, meint ein Roter. Sollte er ein ähnliches Ergebnis wie die Bundes-SPÖ haben, würde er „Konsequenzen ziehen“, hatte Schickhofer jedenfalls bereits in der ZiB 2 angekündigt. Die Roten hoffen, dass sie am Ende aber doch „klar vor den Blauen liegen“, sagt ein SPÖ-Mann. Dann könne auch Schickhofer bleiben. Das muss auch SP-Chefin Rendi-Wagner hoffen, deren Polit-Schicksal sich ebenfalls am 24. November entscheidet.

Fällt die SPÖ in der Steiermark auf Platz 3, muss Rendi gehen

Warum Rendi-Wagner bereits ab 21 Prozent in der Steiermark zittern muss.

Wahl. „Wenn wir auf den dritten Platz abstürzen, geht Schickhofer und dann muss auch Rendi-Wagner noch am Wahlabend Geschichte sein“, sagt ein SPÖ-Spitzenmann. Die Landtagswahl in der Steiermark wird zur Schicksalswahl der SPÖ-Chefin.

In der SPÖ gibt es freilich auch wesentliche Kreise, die nicht nur „bei Platz drei einen Wechsel an der Bundes-SPÖ-Spitze sehen wollen“. Sollte die SPÖ am 24. November ähnlich schlecht wie im Bund abschneiden – also nur rund 21 Prozent erzielen – soll es ebenfalls einen „Neustart mit anderem Team geben“, behauptet ein SPÖ-Mann. Die Frage sei nur, wer folgen soll …

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.