Jetzt fährt auch Strache die Krallen aus und rüstet sich für Neuwahlen.
"Es ist genug!" und "Ich bin sicher kein Platzhalter", sagte Reinhold Mitterlehner am Mittwoch vor Journalisten und gab dann seinen Rücktritt bekannt. Die monatelangen Streitigkeiten in der Regierung und Attacken von Querulanten innerhalb der eigenen Partei waren zu viel.
Nun warten eigentlich alle darauf, dass der eigentlich einzig logische Nachfolger, Außenminister Sebastian Kurz, die Posten als ÖVP-Chef und Vizekanzler übernimmt.
Bis dahin hat FPÖ-Chef Heinz Christian Strache schon einmal die Krallen ausgefahren. Auf Facebook attackiert er Kurz mit scharfen Worten. Er wirft ihm Mobbing vor - und der Außenminister "geht sogar innerparteilich über politische Leichen", schreibt er.
Doch damit nicht genug – jetzt bekommt auch die SPÖ ihr Fett weg. Strache: "Die Bürger lassen sich jedoch nicht mehr täuschen, auch wenn diverse Systemmedien es wieder einmal versuchen. Nur wenn die FPÖ in Zukunft zur stärksten und bestimmenden Kraft wird, kann dieses rot-schwarze System erneuert und überwunden werden. Es braucht endlich eine verlässliche Umsetzung mit der FPÖ. Es ist Zeit. Zeit für die FPÖ!". Damit startet auch Strache schon den Wahlkampfturbo, denn alle Zeichen stehen auf Neuwahl.
Strache wirft den etablierten Parteien "Taktik", "System-Machterhalt" und "Täuschungsmanöver" vor. "Seit 2007 immer das gleiche Drama", konstatiert der FP-Chef empört. Fest steht: Sollte es tatsächlich zu Neuwahlen kommen, steht auch für die FPÖ und damit auch für Strache einiges auf dem Spiel. Kein Geheimnis: Er visiert jedenfalls den Kanzler an.