FPÖ zahlte einige Hunderttausend Euro

Strache-Film: FP dreht Geldhahn zu

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„Ein Jahr mit Heinz-Christian Strache“ – das Filmprojekt dürfte vor dem Aus stehen.

Wien. Zwar gibt es mittlerweile zwischen der FPÖ und Heinz-Christian Strache einen Mediator: Haider-Intimus Harald Fischl arbeitet an einem tragfähigen Kompromiss (s. u.). Trotzdem schreitet die Abnabelung der Blauen von ihrem Übervater v

Geldhahn zu.Im ORF-Report verkündete die Partei einen Zahlungsstopp für das Projekt, an dem Star-Schauspieler und -Regisseur Gabriel Barylli (Schüler Gerber, Butterbrot) arbeitet. Damit steht der Strache-Film aus FPÖ-Sicht vor dem Aus. Man habe kein Interesse an der Fertigstellung eines Werks, das an Personenkult erinnere.

Einige Hunderttausend Euro. Allerdings: Ganz offensichtlich ist bereits Geld geflossen, angeblich einige Hunderttausend Euro.

30 Drehtage habe man bereits hinter sich, so Barylli. Doch dann kam Ibiza: „Was dann passiert ist, ist mit einem Tsunami nicht im Entferntesten zu vergleichen“, erklärte der Schauspieler.

Allerdings: Aufgeben will Barylli – der mit Strache ja seit Jahren persönlich befreundet ist – nicht. Gegenüber ÖSTERREICH gab sich der Starregisseur zwar nicht eben gesprächig, zwei Dinge sagte er aber schon. Erstens: Bei dem Projekt sei jetzt die „Pause-Taste“ gedrückt, soll heißen: eher Pause statt völligem Stopp.

Und: „Gleich neben der Pause-Taste ist ja auch die Go-Taste.“ Soll heißen: Es könnte sehr wohl noch weitergehen. Dass der Film allerdings wie geplant im November in die Kinos kommt, das ist ganz sicher vom Tisch.

Wurde auch Razzia bei 
Strache zu Hause gefilmt?

Weitergegangen sind die Dreharbeiten übrigens auch nach dem Rücktritt des Ex-FPÖ-Chefs, selbst beim Rücktritt Straches am 18. Mai nach Bekanntwerden des Ibiza-Skandals war eine Kamera dabei. Und nicht nur das: Sogar am Tag der Hausdurchsuchung beim Ex-FPÖ-Chef in Sachen Casinos-Postenschacher, bei der Strache das Handy abgenommen worden war, wurde noch gedreht.

Dabei war alles anders geplant: Höhepunkt des Films sollte eigentlich die Geburt von Sohn Hendrik sein. Doch es kam eben anders …

Barylli: »Beim Projekt Pause-Taste gedrückt«

ÖSTERREICH: Die FPÖ hat die Zahlungen für Ihren Strache-Film gestoppt …

Gabriel Barylli: Es tut mit leid, ich kann dazu nichts sagen – ich bin in einem Klärungsprozess. Bei dem Projekt ist derzeit die Pause-Taste gedrückt.

ÖSTERREICH: Würden Sie es ohne weiteres Geld schaffen, den Film herauszubringen?

Barylli: Das muss geklärt werden. Neben der Pause-Taste ist ja auch gleich die Go-Taste. Schauen Sie: Bei Heaven’s Gate – einem genialen Film – haben die Dreharbeiten 12 Jahre gedauert.

Kickl: »Klage von Strache wäre Grund für Ausschluss«

FP-Klubchef Herbert Kickl zu Gast im oe24.TV-Studio bei ÖSTERREICH-Boss Wolfgang Fellner.

oe24.TV: Sie müssen ja wahnsinnig sauer auf Strache sein …

Herbert Kickl: Er hat viel für die Partei getan, aber das ist kein Freifahrtsschein, das ganze Werkl zugrunde zu richten und dann auch noch beleidigt zu sein. Was mir bei ihm fehlt, ist die Selbstreflexion. Ja, er ist ein Opfer – ihm wurde ja eine Falle gestellt –, aber auch ein Täter.

oe24.TV: Viele in der FPÖ wollen einen Schlussstrich unter das Kapitel Strache ziehen.

Kickl: Aus meiner Sicht ist das Kapitel Strache abgeschlossen. Die Suspendierung kommt dem Ausschluss praktisch gleich und niemand denkt mehr an Rückkehr. Aber es gelten für jeden die­selben Kriterien: Für einen Ausschluss bräuchte es parteischädigendes Verhalten.

oe24.TV: Was ist denn parteischädigender als wegen einer Facebook-Seite zu klagen?

Kickl: Das Interessante an Strache ist ja, dass er viel ankündigt, und dann kommt nichts. Es gibt noch keine Klage, aber wenn die kommt, würde ich das als parteischädigendes Verhalten sehen. Zuständig ist aber die FPÖ Wien.

oe24.TV: Ist ein Minister Kickl Bedingung für eine Regierung?

Kickl: Ich möchte eine Änderung der Verfassung haben, dass der Bundespräsident nicht mehr die Möglichkeit hat, aufgrund einer Willkürentscheidung irgendjemand als Minister abzulehnen.

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