Der anlaufende Wahlkampf wird schmutzig – gekämpft wird mit Bloggern.
Maria Großbauer war eine Stunde VP-Kandidatin – dann ging es los: Der Blog ÖVP-Watch postete eine 6 Jahre alte (!) Champagner-Umfrage von der Facebook-Seite der Opernball-Lady – und schon ist diese als dekadente Sprudel-Trinkerin abgestempelt.
Saubere Finger
Im Internet tobt der Wahlkampf längst, das Besondere: Die Parteien machen sich selbst nicht die Finger schmutzig – das tun Blogger, deren Herkunft nicht immer leicht nachvollziehbar ist: So gilt etwa „Kontrast Blog“ als SPÖ-nahe Veranstaltung, hier wird Kanzler Kern gelobt, VP-Chef Kurz nach Kräften durch den Kakao gezogen. Umgekehrt beteuert ÖVP-Generalin Elisabeth Köstinger, die VP-freundlichen Blogs wie „Fass ohne Boden“ (Lieblingsziel: Bildungsministerin Hammerschmid) und „SPÖ-Watch“ (hier geht’s gegen Kern) nichts zu tun zu haben.
Pionier
Pionier dieser Art von Wahlkampf ist der FP-nahe Blog unzensuriert.at – der mit der Partei nichts zu tun haben will. Auch wochenblick. at oder info-direkt.at sind inhaltlich oft auf FPÖ-Linie.
Am Ende glauben’s die Leute. Polit-Berater Peter Plaikner: „Das ist ähnlich wie früher bei Parteizeitungen: Man präsentiert die eigene Realität, die Anhänger teilen das im Internet – und am Ende glauben es dann viele.“ (gü)
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