Weltpolitik

Baerbock in Sarajevo: Westbalkan gehört zu Europa

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Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sieht im Krieg in der Ukraine den Beweis für die Dringlichkeit einer weiteren Annäherung der Staaten des westlichen Balkan an die Europäische Union.

"Wir wollen gemeinsam im europäischen Haus zusammen leben", sagte Baerbock bei einem Besuch in Sarajevo am Donnerstag. "Dieses Land gehört zu Europa", fügte sie mit Blick auf Bosnien-Herzegowina nach Beratungen mit Außenministerin Bisera Turkovic hinzu.

Dafür müsse gemeinsamer und intensiver gearbeitet werden. Turkovic sagte, der Frieden in Europa sei in Gefahr. Sarajevo wisse nur zu gut, "was der Krieg mit sich bringt". Sie sei genau deswegen jetzt nach Sarajevo gekommen, weil ein Krieg "in unserer unmittelbaren Nachbarschaft" tobe, sagte Baerbock. Sie werde mit ihren Gesprächspartnern über den "unermesslichen Wert des Friedens" sprechen, sagte die Grüne Politikerin mit Blick auf den Balkankrieg in den 90er Jahren, der in Bosnien-Herzegowina besonders unerbittlich tobte. "Frieden schützt uns." Daher werde sie auch "denen Einhalt gebieten, die den Frieden hier in Bosnien und Herzegowina aus selbstsüchtigen Motiven aufs Spiel setzen".

Deutschland und seine Partner würden "keine Erosion der Sicherheitslage zulassen". Es könnten folglich nur die unterstützt werden, "die sich für die Stärkung des Landes einsetzen, und nicht die, die an der Desintegration und Schwächung des Staates arbeiten".

In Bosnien-Herzegowina sind zuletzt Befürchtungen gewachsen, dass sich der serbische Landesteil der früheren jugoslawischen Teilrepublik, die Republika Srpska, für unabhängig erklären könnte. Turkovic sagte, die sezessionistische Gefahr sei weiterhin real. Der Krieg in der Ukraine habe die Situation zusätzlich verkompliziert, die Stabilität Europas sei in Gefahr. Alle sezessionistischen Prozesse müssten umgehend gestoppt werden. Zugleich müsse Bosnien-Herzegowina den Status eines Beitrittskandidaten der EU erhalten und ein Datum für den Beginn der Verhandlungen gesetzt werden. Baerbock hatte vor ihrer Abreise am Mittwochabend betont, es sei wichtig, "dass wir diese Region im Herzen Europas nicht dem Einfluss Moskaus überlassen werden".

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