Die Bundesheer-Reform ist mehr als das Austauschen von Generälen. Die Reform kostet auch viel Geld – für neue Radpanzer und Hubschrauber.
Verteidigungsminister Norbert Darabos hat bei den Eurofightern 400 Millionen Euro eingespart. Die SPÖ will das Geld für Bildung verwenden. Dabei gibt es auch beim Bundesheer hohen Finanzbedarf. Für die Bundesheer-Reform braucht Darabos Hunderte Millionen Euro. Die Bedarfsliste der Generäle reicht von Hubschraubern über Radpanzer und neue Kampfanzüge bis hin zu schwerem Pioniergerät für den Katastrophenschutz.
Minenschutz
Ein zentraler Punkt ist die flächendeckende
Ausrüstung der Soldaten mit dem neuen Kampfanzug. Sorgen bereitet den
Militärs aber auch die veraltete Fahrzeug-Flotte. Die Erneuerung der Lkw ist
zwar im Laufen. Für Auslandseinsätze werden aber dringend Fahrzeuge
gebraucht, die echten Minenschutz bieten. Die bisherigen Pandur-Radpanzer
können das nicht. Vom mehr als 500.000 Euro teuren Dingo sind aber erst
wenige Stück im Einsatz – gebraucht würden mehrere 100 dieser "Allschutz-Fahrzeuge".
Teure Flieger
Auch beim Flug-Gerät ist mit der umstrittenen
Eurofighter-Beschaffung noch nicht alles erledigt. Für die Ausbildung der
Jet-Piloten müssen entweder die alten Saab-105-Maschinen umgerüstet oder
neue Schulflugzeuge angeschafft werden. Allein für die Modernisierung der
Saab 105 wären bis zu 50 Millionen Euro nötig.
Dazu kommen Probleme mit den mehr als 25 Jahre alten AB-212-Transporthubschraubern. Sie brauchen neue, digitale Cockpits. Kleinere Hubschrauber müssen überhaupt ausgetauscht werden.
Drohnen für das Heer?
In den Planungen angedacht ist
weiters der Einstieg in die Technik der unbemannten Flugkörper, der
sogenannten "Drohnen", zur Luftaufklärung. Die Schweizer Armee
überlegt, Drohnen auch bei der Sicherung der Fußball-Europameisterschaft im
kommenden Jahr einzusetzen.
Katastrophenschutz
Ein Thema ist schließlich der
Katastrophenschutz. Gebraucht wird schweres Pionier-Gerät etwa für
Aufräumarbeiten.
Ausgehungert
Die Generäle klagen seit Jahren über die mangelnde
Ausstattung des Bundesheeres. Mit dem obersten Reformer Helmut Zilk haben
sie in den vergangenen Jahren einen prominenten Fürsprecher gewonnen, der
wiederholt mehr Geld gefordert hat. Im Verteidigungsbudget hat sich die
Wunschliste der Generäle aber noch nicht niedergeschlagen. Zwar hat Darabos
heuer gegenüber 2006 um 400 Millionen Euro mehr bekommen. Die braucht er
aber für die Eurofighter-Raten.