Aus für Corona-Maßnahmen

Wiener Star-Autorin greift Minister Rauch an: "Wie kann er das allen antun"

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Covid-19 wird mit Ende Juni wie alle anderen nicht-anzeigepflichtigen Krankheiten behandelt, die letzten Corona-Regeln fallen. Was viele als Erleichterung empfinden, stößt auch auf Kritik.

Auf politischer Ebene hat der Nationalrat die Corona-Pandemie am Mittwoch beendet. Mit Stimmen von ÖVP und Grünen wurde das Covid-Überführungsgesetz beschlossen. Heißt: Covid-19 wird damit ab dem 30. Juni wie alle anderen nicht-anzeigepflichtigen Infektionskrankheiten behandelt. Die Meldepflicht entfällt, nur für symptomatische Personen bleiben Tests weiterhin kostenlos, betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Dafür erntet der Grüne nun heftige Kritik von Schriftstellerin Julya Rabinowich. Auf Twitter machte die 53-Jährige keinen Hehl aus ihrem Unverständnis für das totale Maßnahmen-Ende. "Also, mir reichts jetzt", ärgert sich Rabinowich. "Ich sage es öffentlich, auch ich hatte letztes Jahr Krebs." Während ihrer Chemotherapie habe es noch Sicherheitsmaßnahmen in den Spitälern gegeben, die für sie und andere Vulnerable nun wegfallen. "Ich kann mir nicht ausmalen, wie Betroffene sich jetzt fühlen", zeigt sich die Autorin bestürzt.

"Übersteigt mein Vorstellungsvermögen"

Vor allem die Vorgangsweise von Rauch sie für sie unverständlich. "Ich kann nicht verstehen, wie Johannes Rauch, der selbst krebskrank war, das jetzt allen antun kann, die dasselbe Schicksal teilen. Es übersteigt mein Vorstellungsvermögen", schrieb Rabinowich. Tatsächlich war Rauch 2004 an Darmkrebs in fortgeschrittenem Stadium erkrankt. Ein Jahr lang fiel er durch die Chemo-Behandlung aus, bis Rauch den Krebs besiegt hatte.

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