Jungbäuerin

"Veganer beschimpfen mich als Mörderin"

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Junge Salzburgerin gibt übers Internet Einblicke in die moderne Landwirtschaft.

Neo-Bäuerin Sandra Klappacher ist selbsternannte "Farmfluencerin". Unter ihrem Pseudonym "gestiefelte zuckerruebe" gibt sie via Social Media Einblicke in die Lebenswelt junger Landwirtinnen und Landwirte. Im Gespräch mit "Oekoreich" berichtet sie über den intensiven Alltag am Bauernhof, ihre Tiere auf der Alm und wüste Anfeindungen in sozialen Netzwerken. Ihr Kredo: "Die Kombination von Tradition und Innovation ist in kaum einer anderen Branche so stark ausgeprägt. Doch die Unterstützung, sowohl öffentlich als auch politisch, fehlt."

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© Instagram/gestiefelte_zuckerruebe

Leben auf dem Bergbauernhof

Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet Klappacher im Salzburger Tennengau auf 1.000 Metern Seehöhe einen eigenen Bergbauernhof. 46 Kühe, zwei Pferde, zwei Ponys, 30 Schafe, 15 Ziegen, zwei Schweine, drei Hunde, vier Katzen, zwei Enten und 15 Hühner verbringen dort "ein Leben ohne Stress und Druck". Gemeinsam bilden sie ein eigenes Ökosystem, das erzeugte Fleisch wird direkt vermarktet. Die körperlich anspruchsvolle Arbeit als Farmerin brachte sie sich durch „learning by doing“ vorwiegend selbst bei. Dabei baut das einstige Stadtkind auf fachliches Know-how, da sie zuvor eine landwirtschaftliche Schule besuchte und obendrein auch noch eine Lehre im Hotelgewerbe absolvierte.

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© Johannes Kernmayer
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Anfeindungen im Netz

Im Internet gibt die Jungbäuerin tausenden Menschen einen "unverfälschten Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt von Bäuerinnen und Bauern". Aufgrund ihrer Geschichte kennt sie sowohl die Perspektive der Erzeuger als auch der Verbraucher. So agiert sie als Vermittlerin auf beiden Seiten. Jedoch wird sie auch öfters mal zur „Zielscheibe“, etwa wenn schlecht informierte Konsumenten durch Anfeindungen und Beschimpfungen ihrem Ärger Luft machen. "Die Hemmschwelle für vegan lebende Menschen in den sozialen Medien ist in der Kommunikation sehr niedrig, teilweise sogar aggressiv", erklärt sie. "Ich werde als Mörderin und Tierquälerin beschimpft". Leider habe sie das Gefühl, "dass es zu einem Trend geworden ist, Bauern anzugreifen." Dementsprechend lautet ihr Wunsch: "Diskussionen sollten fachlich fundiert sein."

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