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Regelhüter diskutieren über Chip und Torrichter

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Chip im Ball, Torkameras oder Torrichter: Die obersten Regelhüter des internationalen Fußballs befassen sich am Samstag mit der Dauer-Diskussion um technische Hilfsmittel für Schiedsrichter. Wenn sich der International Football Association Board (IFAB) am FIFA-Sitz in Zürich zu seiner 124. Jahresversammlung trifft, bergen vor allem zwei Paragrafen (4.4. und 4.5.) Brisanz.

Punkt 4.4. befasst sich mit dem laufenden Experiment der zusätzlichen Schiedsrichterassistenten in der Europa League. Unter Punkt 4.5. soll über die jüngsten Entwicklungen in der Torlinien-Technologie diskutiert werden. Selbst FIFA-Präsident Joseph Blatter gab sich zuletzt in Anbetracht der vielen gravierenden Schiedsrichter-Fehlleistungen im Gegensatz zu früher als Freund der neuen Technik zu erkennen. "Sie muss aber hundertprozentig funktionieren und schnelle Ergebnisse produzieren", sagte Blatter bei einem WM-Workshop Mitte Februar. An diesem Wochenende sollen nun zwei Systeme vorgestellt werden: der Chip im Ball und die Torkamera.

Ob eines der beiden Systeme in naher Zukunft in einer europäischen Top-Liga getestet wird, könnte sich auf der Sitzung entscheiden. Auch über eine Fortsetzung bzw. Ausweitung des Experimentes mit den Assistenten an den Torlinien wird diskutiert. Bei der WM in Südafrika allerdings bleibt in jedem Fall alles beim Alten. "Dort wird es keine Veränderungen geben. Wir können die WM nicht missbrauchen, um Neues auszuprobieren. Es ist jetzt zu spät, um noch Änderungen am System vorzunehmen", bekräftigte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke.

Der 1886 gegründete IFAB, dem der englische, schottische, walisische und irische Verband sowie die FIFA angehören, gilt als Hüter der Spielregeln. Jeder der vier britischen Verbände hat eine Stimme, die FIFA als Vertreterin der übrigen 204 Mitgliedsverbände vier. Zur Annahme eines Antrags bedarf es einer Dreiviertelmehrheit.

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