Plötzlich sind sie da – kleine Ameisenkolonnen auf der Küchenarbeitsplatte, rund ums Waschbecken oder beim Futterplatz vom Haustier. Wie werden Sie die Krabbler schonend wieder los?
In der Natur sind sie ein wichtiger Teil des Ökosystems, in der Wohnung allerdings nervig: Die Rede ist von Ameisen. Genauer gesagt von ganzen Ameisenstraßen, die sich innerhalb kurzer Zeit in der Wohnung ausbreiten können. Gerade im Sommer ist das keine Seltenheit. Zum Glück braucht’s nicht gleich die Chemiekeule, denn schon einfache Hausmittel können helfen, die kleinen Plagegeister loszuwerden. Wir zeigen, was wirklich wirkt – sanft, natürlich und günstig.
Ameisen in der Wohnung? Kreide: Der überraschend einfache Barriere-Trick
Ein altbewährter Haushaltstrick: Mit normaler Kreide einfach eine Linie dort ziehen, wo die Ameisen ins Haus kommen. Die alkalischen Kalkpartikel neutralisieren nämlich den sauren pH-Wert der Ameisensäure, die den Tieren als Duftspur und Orientierung dient. Wichtig: Die Linie muss durchgängig sein und regelmäßig erneuert werden, etwa nach dem Wischen. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheiten eignet sich für die Anwendung im Haus eher Tafelkreide, draußen ist gröbere Straßenkreide die beste Wahl.
Straßenkreide: Besser für draußen
- Grobkörniger, dicker und robuster
- Hält besser auf rauem Untergrund (zum Beispiel Terrasse, Balkon oder Hauswand)
- Wetterbeständiger, daher ideal im Garten oder auf Steinplatten
- Empfehlung: Straßenkreide von Eberhard Faber*
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Tafelkreide: Besser für Anwendung im Haus
- Feiner, lässt sich gezielter auftragen
- Eher für glatte Flächen geeignet, etwa Fliesen, Fensterrahmen, Holzleisten
- Lässt sich leicht wieder entfernen
- Empfehlung: Tafelkreide von Herlitz*
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Rapsöl: Der Anti-Ameisenfilm für Fugen und Ritzen
Rapsöl* bildet eine undurchdringliche Barriere für Ameisen – perfekt, wenn sie aus Fugen oder Spalten kommen. Einfach mit einem Wattestäbchen oder dünnen Pinsel auf die betroffene Stelle auftragen. Das Öl verklebt die Duftspur der Ameisen und wirkt zusätzlich abstoßend. Das funktioniert besonders gut in der Küche, auf Arbeitsplatten oder entlang der Sockelleisten.
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Aber Vorsicht bei empfindlichen Oberflächen, testen Sie hier am besten zuerst an unauffälliger Stelle!
Lavendelöl: Duftet für uns gut – vertreibt Ameisen aber garantiert
Was für uns nach Wellness riecht, ist für Ameisen unerträglich: Ätherisches Lavendelöl gilt als natürlicher Ameisenschreck. Am besten einige Tropfen auf ein Wattepad oder in eine Duftlampe geben – direkt dort, wo sich die Tiere zeigen. Auch als Spray mit Wasser gemischt (10 Tropfen auf 100 Milliliter Wasser) ist Lavendelöl ein effektives Mittel zur Vertreibung. Mit einer Pipette wie bei dem Lavendelöl von Migcaput* lässt sich das Öl gut dosieren.
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Wie entstehen Ameisenstraßen?
Wenn eine Ameise eine Futterquelle entdeckt (zum Beispiel Zucker, Brotkrümel, Tierfutter), kehrt sie in den Bau zurück und hinterlässt dabei eine Duftspur aus Pheromonen. Diese Spur dient anderen Ameisen dann als Wegweiser. Je mehr Tierchen dem Weg folgen, desto intensiver wird auch der Geruch. So bildet sich schnell eine sichtbare Ameisenstraße – für die Tiere eine Art Schnellstraße zwischen Nest und Futterquelle.
Daher ist es wichtig, bei der Bekämpfung nicht nur die Tiere zu entfernen, sondern die Duftspur zu zerstören. Das geht mit unseren Hilfsmitteln wie Ölen oder Kreide besonders gut.
Duftspur zerstören: Weitere natürliche Mittel gegen Ameisen
Um diese Pheromon-Spuren der Ameisen zu beseitigen, helfen auch diese einfachen Hausmittel:
- Zimt: Das stark duftende Pulver können Sie auf Ameisenstraßen streuen – es wirkt abschreckend.
- Essigwasser: Die Duftspur der Ameisen lässt sich mit einem Essig-Wasser-Gemisch neutralisieren. Einfach aufsprühen und trockenwischen.
- Zitronenschale: Besonders an Fenstern oder auf der Terrasse beliebt. Die kleinen Krabbler meiden den sauren Geruch.
- Kupfermünzen: Durch Oxidation entsteht auch hier ein Geruch, den Ameisen ungern überqueren.
Helfen diese Hausmittel alles nichts, muss wohl doch ein spezielles Ameisen-Abwehrmittel her. Das Ameisenspray von Ardap* fährt bei Amazon gute Kundenbewertungen ein und wirkt laut Hersteller schnell und effektiv. Bei der Anwendung sollten Sie vorsichtig sein, denn es handelt sich um ein repellierendes Biozidprodukt. Es tötet die Krabbler nicht, kann bei Menschen aber starke Reizungen verursachen, wenn es mit Haut, Augen oder Schleimhäuten in Kontakt kommt.
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Wie lange dauert es, bis die Ameisen verschwinden?
Je nach Stärke des Befalls können ein bis drei Tage ausreichen, damit die Ameisen verschwinden. Wichtig ist dabei die Konsequenz: Sie sollten die Duftstoffe regelmäßig erneuern, Kreidelinien nachziehen und immer die Nahrungsquellen entfernen. Offene Lebensmittel, Krümel, oder offenes Tierfutter sind im wahrsten Sinne des Wortes gefundenes Fressen für die Krabbler.
Chemiefrei und wirksam – so vertreiben Sie Ameisen ohne Gift
Ob Kreide, Rapsöl oder Lavendel – wer auf natürliche Mittel setzt, kann Ameisen in der Wohnung ganz ohne Spray und Co. vertreiben. Der Schlüssel zum Erfolg: Barrieren schaffen, Duftspuren stören und Schlupflöcher abdichten. So sollten sich die kleinen Gäste innerhalb weniger Tage eine andere Futterquelle suchen.
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