Dänemark hofft in der Gruppe B noch auf den Achtelfinaleinzug. Gegen Russland müssen dafür drei Punkte her.
Belgien ist bereits durch, sonst ist in der Gruppe B für Russland, Finnland und Dänemark noch alles möglich. Auf dem Papier steht vor allem Dänemark als Tabellenletzter ohne Punkt kurz vor dem Aus bei der diesjährigen Fußball-EM. Trotzdem ist die Hoffnung groß und das Szenario nicht unrealistisch, dass die Dänen am letzten Vorrunden-Spieltag noch an Russland und Finnland vorbeiziehen.
Dass der Co-Gastgeber Dänemark nach zwei Niederlagen immer noch fest an sein Weiterkommen glaubt, hat vor allem etwas mit dem Faktor Heimvorteil zu tun. Denn auch das dritte und entscheidende Gruppenspiel am Montagabend gegen Russland (21.00 Uhr/ORF 1) findet wieder in der Hauptstadt Kopenhagen statt. Einmal noch Gänsehaut-Atmosphäre, einmal noch eine Stimmung, über die der dänische Tormann Kasper Schmeichel sagen kann: "Es sollen nur 25.000 Zuschauer sein, aber es hört sich wie 75.000 an."
"Bereit für eine magische Nacht"
Das enge Parken Stadion ist der Ort, an dem während des ersten Spiels gegen Finnland (0:1) der dänische Spielmacher Christian Eriksen kollabierte. Und auch der Ort, an dem die dänischen Fans ihrer Mannschaft bei der letztlich unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Belgien eine hochemotionale Rückkehr bereiteten.
"Es ist unglaublich, dass wir nach den Leistungen, die wir in den ersten beiden Spielen gezeigt haben, noch ohne Punkte dastehen. Es liegt nun an uns, das zu ändern. Ich habe ein gutes Gefühl", sagte Teamchef Kasper Hjulmand. "Wir sind bereit für eine magische Nacht."
Eriksen hat mittlerweile das Krankenhaus verlassen und gleich danach seine Teamkollegen besucht. Mittelfeldmann Christian Nörgaard betonte: "Das gibt uns vor dem Russland-Spiel noch einmal einen großen Schub."
Russlands Hoffnungen liegen auf Stürmer Dsjuba
Dass Dänemark noch an sein Weiterkommen glaubt, hat aber auch mit dem kommenden Gegner zu tun. Zwar haben die Russen nach dem 1:0-Heimsieg über Finnland den Dänen voraus, dass sie ihr Weiterkommen selbst regeln können, doch so spielfreudig wie noch bei der Heim-WM präsentiert sich die vom ehemaligen FC-Wacker-Goalie Stanislaw Tschertschessow betreute "Sbornaja" nicht. Mittelstürmer Artjom Dsjuba ist aber immer für ein Tor gut, sein nächstes würde ihn mit Russlands Rekordtorschützen Alexander Kerschakow (30 Tore) gleichziehen lassen.
Ein Sieg gegen Russland und eine finnische Niederlage mit mehr als einem Tor Abstand zeitgleich gegen Belgien würden für den Europameister von 1992 noch den Sprung auf Platz zwei und die Qualifikation für das Achtelfinale bedeuten.