Der Himmel in Leipzig weint! Österreich muss nach der bitteren 1:2-Achtelfinalpleite gegen die Türkei die Heimreise antreten. Dementsprechend enttäuschte Worte fanden unsere tragischen EURO-Helden nach der Partie.
Ralf Rangnick (Teamchef Österreich): "Wenn man sieht, was wir heute alles in dieses Spiel investiert haben und wie viele Torchancen wir ausgelassen haben, dann fühlt sich das Ganze schon ziemlich grotesk und surreal an. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gewonnen hat, die über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft war. Aber darum geht es im Play-off nicht. Im Play-off geht es darum, Spiele zu entscheiden. Der einzige Vorwurf ist, dass wir zu wenige Tore gemacht haben und dass wir zweimal bei Standards nicht gut verteidigt haben. Wir wussten, dass die Türken große, kopfballstarke Spieler haben, aber trotzdem haben wir den Anspruch, dass wir solche Situationen besser verteidigen. Das erste war ein halbes Eigentor, als der Ball hinten durchrutscht. Beim zweiten Tor hatten wir unsere kopfballstärksten Spieler genau in dem Bereich. Ab dem Moment war es dann noch schwerer. Nach dem 2:1 hatten wir noch so viele Riesen-Möglichkeiten und in der letzten Sekunde des Spiels, wie der Torwart den Ball da hält, war unglaublich. Nach dem 2:1 haben die Türken nur noch mit Mann und Maus verteidigt. Ich kann es eigentlich selber noch nicht glauben, dass wir morgen tatsächlich die Heimreise antreten sollen. Fühlt sich sinnlos und unverdient an. Keinen Vorwurf an die Mannschaft, wir haben es gut gemacht. Auch heute. Uns hat das nötige Glück gefehlt. Wenn das Spiel in die Verlängerung gegangen wäre, dann hätten wir gewonnen."
Michael Gregoritsch (1:0-Torschütze Österreich): "Einer der schlimmsten Fußball-Abende, die ich erlebt habe. Wir haben uns so viel vorgenommen, alles versucht, am Ende glaube ich zumindest aus österreichischer Sicht unverdient ausgeschieden. Gratulation an die Türkei, sie haben leidenschaftlich verteidigt, aufopferungsvoll. Wir haben alles versucht, das bleibt hängen. Am Ende hat es nicht gereicht, schade, weil wir uns eigentlich nichts vorwerfen können. So vereint hatte Österreich eine Fußball-Mannschaft noch nie. So viele Leute sind hinter uns gestanden. Ich glaube, die Leute können es wertschätzen, das Land kann stolz sein, wie fair alles abgelaufen ist, es war überall ein friedliches Fußball-Fest. Die Botschaft in ganz Österreich und Europa ist, dass man sich nicht auseinandersetzen soll mit Differenzierung und rechten Gedanken, sondern vereint und stolz und glücklich sein."
Maximilian Wöber (Verteidiger Österreich): "Es herrscht im Moment Leere in allen. Wir haben eine Euphorie entfacht, nicht nur in Österreich, auch in der Mannschaft. Wir haben geglaubt, dass wir sehr viel erreichen können, jetzt ist sehr viel Enttäuschung da. In der ersten Halbzeit haben wir nicht wirklich in unser Spiel gefunden und ein schnelles Tor bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, das hat besser funktioniert. In einer guten Phase von uns haben wir das zweite Tor wieder durch einen Standard bekommen. Die Chancen waren da, es hat einfach nicht gereicht. Es ist sehr viel drin in dem Team, der Stamm ist in einem perfekten Alter. Jetzt ist es schwer zu verkraften, es wird für jeden ein paar Tage dauern."
Christoph Baumgartner (Stürmer Österreich): "Das ist sicher einer der traurigsten Tage in meinem Leben. Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Ich tu mir sehr schwer, die richtigen Worte zu finden. Alaba hat gesagt, dass solche Momente einen stärker machen. In solchen Momenten ist es schwer, irgendwas anzunehmen, weil die Enttäuschung so groß ist. Es war nicht mein Spiel heute, habe es am Ende am Kopf gehabt, und einige Situationen, die sehr unglücklich waren. Es ist so enttäuschend, weil so viel drin gewesen wäre."
Das tut weh Jungs! Wir sind trotzdem auf euch stolz