Die Niederösterreicherin Katrin Beierl hat die erstmals im Rahmen von Olympischen Spiele ausgetragene Monobob-Konkurrenz am Montag an der 14. Stelle beendet.
Gerade in der neuen olympischen Disziplin Monobob ist Erfahrung Gold wert, daher ist es nicht verwunderlich, dass der Premierenerfolg im Eiskanal in Yanqing an die 36-jährige US-Amerikanerin Kaillie Humphries ging. Nach vier Läufen mit 5,25 Sekunden Rückstand reihte sich Katrin Beierl als 14. ein. Die Niederösterreicherin war nach ihrer Corona-Erkrankung am Start im Nachteil, erhofft sich für die Zweier-Konkurrenz mit Jennifer Onasanya deutlich mehr.
"Die achte Zeit im ersten Lauf war super, wäre cool, wenn wir dort hätten bleiben können, aber das wäre schon absolut über meinen Erwartungen im Monobob gewesen", sagte Beierl zur APA - Austria Presse Agentur. Daher war sie mit Rang 14 nicht unzufrieden, auch wenn die Fahrten am zweiten Tag besser sein hätten können. Sie habe aber stabilere Fahrten als im vergangenen Oktober auf der Olympiabahn gezeigt. "Und was im Monobob geht, geht im Zweier vermutlich auch. Ich freue mich, morgen endlich wieder im Zweierbob zu sitzen."
Beierl: "Lenkung im Zweier ist mir lieber"
Die Schlitten sind Einheitsgeräte und werden in München gefertigt, der Stahl für die Kufen kommt aus der Schweiz. "Aber die Fräsungen für die Kufen kann ich selber machen. Wir fahren die Kufen, die ich auch im Zweier fahre", erklärte Beierl. Modifizierungen seien ansonsten sehr eingeschränkt möglich, die Sitzposition könne man verändern, diese habe sie auch nochmals umgestellt. "Was nicht geht, ist die Lenkung, da ist mir die vom Zweier deutlich lieber."
Der Monobob sei eine fahrerische Challenge und eine Hersauforderung, der man sich als Sportlerin stelle. "Ich tu' mir leider ein bisserl härter, da brauche ich nichts schönreden, aber es wird besser. Und vielleicht wird ja in den nächsten Jahren auch der Monobob noch ein bisserl besser."
Der Bewerb werde auf alle Fälle Zukunft haben und sei zum Zuschauen ein megaspannendes Rennen, weil so viel möglich sei. "Gerade auf einer Bahn wie hier. Es ist interessant für den Zuschauer, weil man die Fehler sieht, die sonst teilweise für den Laien nicht erkennbar sind. Ich muss einfach schauen, dass am Start mehr geht. Jetzt haben mich auch wirklich einfach die Corona-Erkrankung, Quarantäne und Nachwirkungen noch mehr reingerissen. Wo schon der Start vorher nicht gut war, ist er jetzt wirklich schlecht."
Linien für Zweier gesucht
Sie sei zuversichtlich, dass es mit Onasanya im Zweier (Freitag und Samstag) - die beiden gewannen 2020/21 den Gesamtweltcup und im Jänner 2021 EM-Bronze - leichter geht. "Weil der Zweier wiegt drei Kilogramm mehr als mein Monobob und den schieben wir dann zu zweit, da sollte es ein bisschen ausgeglichener sein."
Auf den Bewerb freut sie sich enorm, auch auf das Gemeinschaftserlebnis. Bei der Monobob-Konkurrenz warteten Onasanya und Ersatzathletin Magdalena Baur im Ziel und kümmerten sich nach der Fahrt Beierls um deren Schlitten. "Das ist natürlich praktisch. Aber sie müssen die ganze Zeit mitarbeiten. Sie haben gestern auch die Kufen komplett alleine gerichtet, damit ich einfach schlafen gehen konnte. Weil Monobob für mich so viel anstrengender als Zweierbob ist."
Sie habe aber viele Erkenntnisse gewonnen, die sie in ihr Hauptrennen mitnehmen werde. "Alles, was wir in den drei Trainings und wie Renntagen erarbeitet haben, bringt uns definitiv weiter für den Zweier. Die Linien, die man im Monobob schafft, schafft man im Zweier hundertprozentig, weil das wird nur leichter. Ich hoffe, dass das wirklich eintritt. Ich freue mich, mein Gefühl zu haben und weiterzukommen. Was nach vorne geht, sehen wir eh, es muss an beiden Tagen passen."
Keine deutsche Hymne im Eiskanal
Humphries gewann souverän vor ihrer Landsfrau Elana Meyers Taylor (+1,54 Sek.) und der Kanadierin Christine de Bruin (+1,76), es war ihre dritte Olympia-Goldmedaille nach 2010 und 2014 jeweils im Zweier. Die beiden ersten Titel gewann sie allerdings noch für ihr Geburtsland Kanada, den jüngsten Erfolg bejubelte sie außerordentlich. "Die Reise hierher war sehr hart und lang. Alle Zweifel sind damit weg. Es ist eine Ehre, hier für die USA zu sein."
Und erstmals bei diesen Spielen erklang bei einer Eiskanal-Konkurrenz nicht die deutsche Hymne. Die vier Rodel- und zwei Skeleton-Entscheidungen waren alle an Österreichs Nachbarland gegangen.