Unsicherheit für Teilnehmer

Olympia: Bei Ct-Wert unter 40 wird einzeln geprüft

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Unsicherheit für Teilnehmer an Winterspielen, die erst kürzlich Infektion überstanden haben oder noch überstehen.

In der Debatte um den von China angeblich verlangten Ct-Wert von 40 nach Corona-Infektionen hat sich nun das Internationale Olympische Komitee zu Wort gemeldet. Ein Sprecher bestätigte der APA - Austria Presse Agentur diesen auch für die Teilnehmer an Winter-Olympia in Peking in China geltenden Richtwert. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass Personen mit niedrigeren Ct-Werten nicht einreisen dürfen, ein Gremium wird jeden Fall einzeln prüfen.

Die ARD Sportschau hatte auf ihrer Website Pau Mota, Senior Manager für Medizin und Wissenschaft beim IOC, zitiert. Ein CT-Wert von 40 oder geringer bedeute einen positiven Test, das sei ein internationaler Standard. Allerdings, ergänzte Mota, führe ein CT-Wert zwischen 30 und 40 nicht automatisch zur Isolation, denn nicht jede Person in diesem Wertebereich müsse infektiös sein. "Bei einem Wert zwischen 30 und 40 sollen internationale Experten entscheiden. Bei jeder Person kommt es dann zu einer Einzelfallprüfung."

Wie dies in der Praxis aussehen könnte, ließ auch der IOC-Sprecher gegenüber der APA offen. Möglich ist, dass Personen mit Ct-Werten unter 40 erst einmal in ihren Hotelzimmern warten müssen, bis das Gremium beraten hat und ein weiterer Test am Tag danach zeigt, ob die Tendenz de Ct-Wertes nach oben oder nach unten geht. Geht der Wert nach oben, nimmt auch das Restrisiko, doch noch infektiös zu sein, ab. Eine höhere Ct-Wert-Vorgabe, wie sie in China gilt, erhöht freilich die Sicherheit auf Veranstalter-Seite.

Für alle, die erst kürzlich eine Infektion überstanden haben oder im Jänner noch überstehen werden, bedeutet das aber eine gewisse Unsicherheit. Denn Ct-Werte können sich durchaus länger im Bereich um die 33, 34 halten. In Österreich und auch Deutschland beispielsweise wird man bereits mit 30 aus der Quarantäne entlassen.

"Bei Ct-Werten größer als 30 lässt sich SARS-CoV2 in Zellkulturen wesentlich seltener anzüchten als bei niedrigeren Ct-Werten und die Infektiosität der betreffenden Patienten ist geringer einzustufen, aber definitiv nicht ausgeschlossen", hatte Bernhard Unterkofler, der für das Österreichische Olympische Komitee als Chefarzt in Peking mit dabei sein, der APA gesagt.

"Tatsache ist, dass man Wochen bis Monate nach einer Infektion mit SARS-CoV2 - statistisch gesehen natürlich deutlich abnehmend-noch 'positive' Proben im Sinne von Ct-Werten weit über 30 abgeben kann. Dabei handelt es sich aber nicht mehr um funktionstüchtige Viren, sondern nur mehr um RNA-Fragmente, die definitiv nicht mehr mit Infektiosität gleichzusetzen sind", erläuterte Unterkofler.

Das Organisationskomitee in Peking hält in seinem Playbook fest, dass ab 96 Stunden vor dem Abflug (es zählt bei Umsteigen der letzte Flugabschnitt) zwei negative PCR-Tests abgegeben werden müssen, direkt nach Ankunft in Peking wird auf dem Flughafen die nächste Probe entnommen.

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