Nach Olympia-Gold

Familie und Heimatgemeinde sind stolz auf Strolz

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34 Jahre nach der Goldmedaille seines Vaters Hubert holt sich auch Sohn Johannes eine Goldmedaille – noch dazu in der gleichen Disziplin.

Nach dem historischen Olympiasieg von Johannes Strolz steht sein Heimatort Warth Kopf. 34 Jahre nach der Goldmedaille seines Vaters Hubert jubelt die kleine Walsergemeinde am Arlberg über einen weiteren Olympiasieg, noch dazu in der gleichen Disziplin. "Es ist eine wirklich unglaubliche Geschichte", so ein überwältigter Hubert Strolz am Donnerstag zur APA. "Ganz Warth war um drei in der Früh vor dem Fernseher und hat mitgefiebert", berichtete Bürgermeister Stefan Strolz.

Der Stolz auf den Sohn, der allen Widrigkeiten zum Trotz nie aufgab, ist den Eltern im Telefonat mit der APA anzuhören. "Es war sehr aufregend. Nach der Abfahrt wussten wir, er muss nur runterkommen, dann hat er eine Chance auf eine Medaille - und dass er dann so befreit gefahren ist! Ich freue mich unglaublich für Johannes, weil er nicht aufgegeben hat und sich nun so für seine Ausdauer belohnt hat. Er hat so ein Sportlerherz, er liebt den Skisport wirklich mit Leib und Seele", so Vater Hubert Strolz, der selbst dreimal bei Olympia antrat und 1988 in der Kombination Gold holte. Heute ist er Hotelier und Bergbauer. "Ich habe Johannes davor gesagt: Genieß es! Olympia ist das größte Ereignis im Leben eines Sportlers. Wenn einem das dann so aufgeht - Olympiasieger bist du ein Leben lang", so Hubert Strolz, der bisher erst kurz mit seinem Sohn telefonieren konnte.

Familie "aus dem Häuschen"

"Wir sind total aus dem Häuschen! Mein Mann und meine Tochter sind schon zur Abfahrt aufgestanden - ich hatte den Mut nicht. Ich kam erst dazu, als er gesund im Ziel war. Den Slalom haben wir alle gemeinsam gesehen. Wir haben alle an ihn geglaubt. Er hat so hart gearbeitet, so gekämpft und er war oft traurig. Da leidet man mit. Das nun ist einfach überwältigend", so Mutter Birgit Strolz. Das Telefon steht seit der Goldfahrt des Sohnes bei Familie Strolz nicht mehr still, immer wieder kommen Bekannte und Freunde zum Gratulieren. Für Warth ist es ein Freudentag, selbst das Kaiserwetter passt zum Anlass.

"Es ist ein historischer, ein verrückter Tag", kommentierte Bürgermeister Stefan Strolz den Sieg seines Großneffen. "Nach der Bomben-Abfahrt wussten wir, er fährt um die Medaillen mit. Für uns als Tourismusgemeinde ist das ein Wahnsinn", so der Ortschef, der den neuen Olympiasieger gebührend mit einem großen Fest feiern will, "wenn der ganze Trubel vorbei ist". "Wir warten jetzt mal noch auf die Slalommedaille, er hat ja noch Platz in seiner Vitrine. Und dann werden wir Johannes zeigen, wie stolz Warth auf ihn ist. Was er mit Eigeninitiative und eigener Ski-Präparation geschafft hat! Wir haben als sein Kopfsponsor immer zu ihm gehalten. Wir sind Walser, und die halten zusammen", so Strolz.

Höchste Dichte an Medaillen

Warth dürfte seit Donnerstag das Dorf mit der höchsten Dichte an Olympia-Medaillengewinnern sein. Im nur 174 Einwohner zählenden Ort lebt neben Vater und Sohn Strolz auch Wiltrud Drexel, die 1972 Olympia-Bronze im Riesenslalom holte. 

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