Stopfinning (1).png

Unsere Tiere

Blut-Flossen am Stephansplatz

Teilen

EU-Bürgerinitiative Stop Finning sammelt in Wien Unterschriften.

Auch in Österreich wird nach wie vor Haifischflossensuppe in der Gastronomie angeboten. Der Handel mit den Flossen der Meerestiere ist (noch) nicht verboten. "Stop Finning", eine EU-Bürger:innen-Initiativ, die sich zum Schutz von Haien vor dem Flossenraub einsetzt, warb in Wien für die Unterzeichnung einer diesbezüglichen an das EU-Parlament gerichtet Petition.

Eine diesbezügliche Aktion hat der VGT am 19. Jänner gemeinsam mit Sharkproject Austria am Stephansplatz inszeniert. Und zwar wurde eine große Tafel, an der Personen, die als dekadent erscheinen sollen, sitzen und das Tierqualprodukt Haifischflossensuppe verzehren, gezeigt. Theater-Blut trieft ihnen von den Lippen. Denn immer noch wird für diese grausame Delikatesse Haien grausam die Flossen abgeschnitten – und das bei lebendigem Leib. Auch in Europa.

Europa, die Nummer Eins im Abfischen von Haien

Bis zu 273 Millionen Haie werden jedes Jahr getötet, davon ein großer Teil nur für ihre Flossen. Diese gelten vor allem in Asien als prestigeträchtige Zutat für Haifischflossensuppe. Ein hochprofitables Geschäft, lassen sich doch durch wenige Gramm Flosse bis zu 90 Euro verdienen. Das ist ebenfalls ein europäisches Problem, denn die EU ist weltweit die Nummer Eins beim Abfischen von Haien. Allein 2019 wurden hier ca. 112.000 Tonnen Haie gefangen, gefolgt von Indonesien mit 111.000 Tonnen und Indien mit 67.000 Tonnen. In der EU ist der Handel mit den Haifischflossen aber immer noch erlaubt. Untersagt ist nur das sogenannte „Finning“, eine Methode, bei der den Haien die Flossen direkt auf hoher See, oft bei vollem Bewusstsein, abgeschnitten werden und der restliche Körper zurück ins Meer geworfen wird. Die Tiere sind dann nicht mehr schwimmfähig und verbluten und ersticken am Meeresboden. Allerdings werden nur etwa 5 Prozent der Schiffe überhaupt kontrolliert.

"Haie gehören ins Meer, wo sie für Gleichgewicht und Ordnung sorgen, nicht in eine Suppe! Ein Aussterben der Haie wäre fatal für die ganze Menschheit, da sie eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem spielen, das betrifft UNS ALLE! Wir beziehen 50 Prozent des Sauerstoffs, den wir atmen, von den Ozeanen, aber ohne Haie stirbt das Meer und ohne das Meer sterben wir!" , erklärt Sandy P. Peng, Aktivistin des Verein gegen Tierfabriken (VGT) im Rahmen dieser Aktion.

Finning verbieten!

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Stop Finning – Stop the Trade“ hat das Ziel, dass die Verordnung, die das Finning verbietet, auch auf den Export, Import und Transit von Haien und Rochen ausgeweitet wird. Die Flossen dürfen dann nur transportiert werden, wenn sie sich noch am Körper des (toten) Haies befinden. Dadurch würde der Haifischflossenhandel in Europa unterbunden werden, da er nicht mehr wirtschaftlich wäre. Tausende Haie würden dadurch verschont und der massive Raubbau am Ökosystem Meer eingedämmt werden.

Sandy P. Peng: "Die Initiative hat gestern Abend die Millionenmarke geknackt, was ein echter Grund zum Feiern für den europäischen Tierschutz ist! Aber damit ist sie noch nicht gewonnen. Denn bei der Stimmen-Auswertung werden auch viele ungültige Stimmen ausfallen, die noch kompensiert werden müssen. Je mehr Stimmen jetzt noch reinkommen, desto sicherer ist es, dass die Kampagne Erfolg hat!"

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 23. Jänner 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 30. Jänner 2022, 18:30 Uhr.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.