Kristallklares Wasser, felsige Buchten, türkisfarbene Weiten – Alonissos in der Ägäis ist ein Paradies für Urlauber. Doch was der Blick von außen oft nicht zeigt, liegt verborgen auf dem Meeresgrund: Plastikflaschen, Reifen, alte Netze und Kleidung – der stille Müll der Moderne.
Am 24. und 25. Mai 2025 fand hier ein ganz besonderer Einsatz statt: Freiwillige Taucher:innen der Organisation Aegean Rebreath tauchten ab – nicht für ein Abenteuer, sondern um Leben zu retten. Mit Flossen, Netzen und großem Engagement befreiten sie den Meeresboden rund um die Insel vom Müll, der jedes Jahr tonnenweise im Mittelmeer landet. Unter ihnen: alte Reifen, Plastikflaschen, rostige Metallteile – Überreste unserer Wegwerfgesellschaft.
George Sarelakos, Präsident von Aegean Rebreath:
„Alonissos ist Gründungsmitglied eines einzigartigen Netzwerks von 25 Küstengemeinden in Griechenland, das von der EU anerkannt wurde. Diese Städte haben sich zu einem ganzheitlichen Umweltschutz verpflichtet – mit Gesetz und mit Herz.“
Die Initiative ist Teil eines umfassenden EU-geförderten Programms zum Schutz mariner Lebensräume. Denn Alonissos ist nicht irgendeine Insel: Sie liegt im größten Meeresschutzgebiet Europas, einem Rückzugsort für über 300 Fischarten, Meeresschildkröten, Delfine – und eine der letzten Kolonien der bedrohten Mönchsrobbe.
Taucherin Theodora Francis erklärt:
„Unser Ziel ist nicht nur aufzuräumen. Wir wollen herausfinden, woher der Müll kommt. Und wir haben festgestellt: Im Hafen von Votsi – dort, wo der meiste Tourismus und Fischfang stattfindet – liegt der meiste Müll.“
Unter Wasser dokumentierten die Taucher Flaschen, Seile, Netze – sogar ein einzelner Schuh wurde entdeckt. In aufwändiger Arbeit zogen sie diese Relikte aus dem Meer, sortierten sie an Land und entsorgten sie umweltgerecht.
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Theodora Francis:
„Wenn jede Gemeinde sich so um ihre Umwelt kümmern würde wie die Menschen hier auf Alonissos, wären unsere Meere viel sauberer.“
Aegean Rebreath setzt dabei auf die Kraft der Zivilgesellschaft – ein Netzwerk aus freiwilligen Helfer:innen, das Veränderung von unten bewirkt. Ihr Motto:
„Wir glauben an die Kraft der Einzelnen. Und wir teilen unsere Erfahrungen mit allen, die etwas bewegen wollen.“
Ein Modell mit Vorbildwirkung:
Die griechische Regierung hat sich bereits verpflichtet, zwei weitere Meeresschutzgebiete im Ionischen und Ägäischen Meer einzurichten und bis 2030 30 % der territorialen Gewässer unter Schutz zu stellen – ein ambitionierter Plan im Kampf gegen die Plastikflut.