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Unsere Tiere

Gatterjagdverbot im Burgenland aufgehoben

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Die SPÖ-Alleinregierung hebt das, 2017 mitbeschlossene Jagdgesetz inklusive Gatterjagdverbot auf.

Seit 10. Dezember ist die Kehrtwendung der SPÖ im Burgenland fixiert. Die rote Alleinregierung beschloss, gegen die Stimmen aller anderen im burgenländischen Landtag vertretenen Parteien das 2017 mitbeschlossene Jagdgesetzt inklusive der dort verankerten Regularien zur Gatterjagd aufzuheben. Die SPÖ will neue Regeln für die Gatterjagd umsetzen. "Bewegungsjagden in Jagdgattern sollen künftig nur noch im Einzelfall möglich sein", gab der für das Jagdwesen verantwortliche Landesrat Leonhard Schneemann Mitte November bekannt.

Die Bewegungsjagd, wobei die Tiere in ihren eingezäunten Lebensräumen in die Enge getriebe werden und deren Fluchtmöglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes begrenzt sind, will Schneemann "grundsätzlich verbieten". Sie kann in Einzelfällen erlaubt werden. Eine Erlaubnis soll wiederum erst auf Basis von Gutachten, in dessen Rahmen der Nachweis von Tierschutz und Weidgerechtigkeit nachgewiesen werden, erteilt werden. Bislang konnte von 1. Oktober bis 31. Jänner fünmal in diesem Zeitraum Gatterwild bejagt werden. Laut Schneemann soll diese Häufigkeit künftig nicht mehr möglich sein.

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) läuft gegen die geplante und von der SPÖ-Alleinregierung angestrebte Aufhebung des Gatterjagdverbotes Sturm. Jetzt soll eine Volksabstimmung im Burgenland die geplante Novelle des Jagdgesetzes zumindest hinauszögern beziehungsweise zu Fall bringen. VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Die SPÖ sollte den Volkswillen in dieser Sache nicht unterschätzen. Wir haben schon Vorbereitungen für das Projekt Volksabstimmung getroffen und sind auf sehr großen Widerhall gestoßen. Zig Einzelpersonen und Gruppen fangen in diesen Minuten im gesamten Burgenland damit an, Unterschriften zu sammeln." Der VGT stellt dafür seine gesamte Infrastruktur, seine Kontakte und seine Ressourcen zur Verfügung. Die Auflage, 12.000 Unterschriften innerhalb von 8 Wochen zu sammeln, ist nicht leicht zu erfüllen, aber wenn ich die Reaktion der Öffentlichkeit während der Vorbereitung zu diesem Projekt beurteile, dann stehen die Chancen sehr gut."

Mag.a Daniela Noitz ist die Sprecherin der Initiative für eine Volksabstimmung über die Gatterjagd: „Die Aufhebung des Gatterjagdverbots ist der Paradefall, für den der Artikel 33 in die Landesverfassung geschrieben worden ist. Die SPÖ-Alleinregierung handelt ganz klar gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung. Hier versagt die repräsentative Demokratie. Wir werden alles daran setzen, dass der Bevölkerung die Möglichkeit geboten wird, ihre Meinung über das Gatterjagdverbot und dessen Aufhebung zu äußern. Wir werden sofort Unterschriften zu sammeln beginnen und in der nächsten Woche 1500 davon der Landesregierung übergeben. Dadurch wird eine Sperrfrist für das In-Kraft-Treten des heutigen Beschlusses ausgelöst." Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen werden, da wir von sehr vielen Personen und Organisationen, darunter dem VGT, unterstützt werden!“

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 13. Dezember 2020, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 20. Dezember, 18:30 Uhr.
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