Es ist eine jener seltenen Geschichten, die Hoffnung machen: Vier östliche Flachlandgorillas, jahrzehntelang Opfer des illegalen Tierhandels, haben den Weg zurück in ihre Heimat gefunden.
Im Dezember 2024 wurden sie nach langer und intensiver Pflege im Gorilla-Rehabilitationszentrum GRACE in den Virunga-Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo entlassen. Für die Tiere, die ihre Jugend in Gefangenschaft verbracht hatten, bedeutete dieser Schritt nichts weniger als ein neues Leben in Freiheit.
Die Rückkehr in die Wildnis war ein entscheidender Moment – nicht nur für die Gorillas selbst, sondern auch für die Expertinnen und Experten, die seit Jahren an diesem Projekt arbeiten. Denn ob die Tiere in der Lage wären, sich wieder in eine freie Population zu integrieren, war lange ungewiss. Doch die ersten Wochen im Nationalpark zeigten ein ermutigendes Bild: Die Gorillas fanden sich erstaunlich schnell zurecht, suchten nach Nahrung, bewegten sich sicher durch den dichten Regenwald und begannen sogar, erste soziale Kontakte mit wilden Artgenossen zu knüpfen. Dieses Verhalten ist ein starkes Zeichen dafür, dass ihre natürlichen Instinkte trotz jahrelanger Gefangenschaft nicht verloren gegangen sind.
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Das Projekt verdeutlicht, wie wichtig Schutz- und Rehabilitationsprogramme sind, um Arten vor dem endgültigen Verschwinden zu bewahren. Die östlichen Flachlandgorillas gehören zu den stark gefährdeten Menschenaffenarten. Wilderei, Lebensraumzerstörung und Krankheiten haben ihre Bestände drastisch schrumpfen lassen. Die erfolgreiche Wiederauswilderung dieser vier Tiere zeigt jedoch, dass mit Geduld, Engagement und internationaler Zusammenarbeit Wege gefunden werden können, um verlorene Chancen zurückzugewinnen.
Für die Zukunft bleibt die Herausforderung groß: Der Schutz des Lebensraums, die Bekämpfung des illegalen Handels und die Sicherung friedlicher Koexistenz zwischen Mensch und Tier sind unerlässlich, damit Geschichten wie diese keine Ausnahme bleiben. Doch der Blick auf die vier Gorillas im Virunga-Nationalpark zeigt, dass Hoffnung gerechtfertigt ist – und dass es sich lohnt, für die Rückkehr der Wildnis zu kämpfen.