20240322_66_831017_240324_Eier_Huehner.jpg

Unsere Tiere

Oesterreichs Eierimporte: 1,8 Millionen aus Käfighaltung

Teilen

„Importierte Tierqual“: VIER PFOTEN fordert Kennzeichnungspflicht auch für verarbeitete Eier 

Laut einer Broschüre der Geflügelwirtschaft Österreich aus dem Jahr 2022 werden täglich 1,8 Millionen Eier nach Österreich importiert. Der Großteil davon stammt aus Käfighaltung, heißt es, und wird weiterverarbeitet oder kommt in die Gastronomie. In der EU werden knapp 40 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten, weltweit sind es unglaubliche 90 Prozent. Das Hauptimportland Österreichs ist Deutschland, wo nur knapp fünf Prozent der Hühner in Käfigen leben. Das zweitgrößte Importland sind die Niederlande mit einem Anteil von rund zehn Prozent – allerdings dicht gefolgt von Polen mit über 70 Prozent Käfighaltung. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen fordert VIER PFOTEN einmal mehr eine verpflichtende Kennzeichnung auch für verarbeitete Eier.

„Österreich importiert Tierqual – man muss es so drastisch sagen. Obwohl die Käfighaltung hierzulande seit 2020 verboten ist, landen Käfigeier ständig - ohne, dass wir es wissen - auf unseren Tellern. Wir sehen überhaupt nicht ein, warum uns die Gastronomie und auch die Lebensmittelindustrie immer noch nicht die Wahrheit über die verwendeten Eier sagen müssen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Tierschutz und Transparenz im Fokus 

Laut der Versorgungsbilanzen der Statistik Austria wurden im Jahr 2022 18.354 Tonnen Eiprodukte importiert – etwa gleich viel wie Schaleneier (18.277 Tonnen). Weissenböck: „Jedes zweite Ei in Österreich wird also in verarbeiteten Produkten konsumiert. Es ist doch unglaublich, dass bei dieser Menge die Konsument:innen bei Haltungsform und Herkunft der Legehennen im Dunkeln tappen müssen.“
Eier aus Österreich stammen nicht (mehr) aus Käfighaltung. Etwa die Hälfte der Legehennen lebt hierzulande in Bodenhaltung (55,6 Prozent). Hier dürfen neun Hennen pro Quadratmeter eingestallt werden, meist in riesigen Hallen. „Das ist natürlich aus Tierschutzsicht auch problematisch: Arttypische Verhaltensweisen wie Futtersuche, Scharren, und Picken können nur bedingt ausgeübt werden“, sagt Weissenböck. Aber immerhin: Rund ein Drittel (31,2 Prozent) der österreichischen Hennen leben in Freilandhaltung, 13,2 Prozent werden biologisch gehalten und haben daher mehr Platz und ebenfalls Zugang ins Freie. In der EU sind es lediglich 15,5 Prozent in Freilandhaltung und magere 7,1 Prozent in Biohaltung.

„Wir haben mit der EU-weiten Kennzeichnung der Schaleneier ein bewährtes System. Anhand des Codes am Frischei wissen wir das Herkunftsland und die Haltungsform der Hühner. Das kann doch nicht so schwer sein, dieses einfache System auch an verarbeiteten eihaltigen Produkten wie Kuchen, Nudeln und Saucen anzubringen. Diese Transparenz sollte heutzutage selbstverständlich sein. Wir fordern von der Politik eine flächendeckende, gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung nach Haltung und Herkunft sowohl in der Gastronomie als auch in allen verarbeiteten Produkten “, so VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.