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Rosige Zukunft für arme Schweine

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Die Grüne Nationalrätin Olga Voglauer diskutiert mit dem Aktivisten Martin Balluch Tierschutz-Themen.

Olga Voglauer, Bereichssprecherin für Land- und Forstwirschaft der Grünen im Nationalrat, diskutierte in, von Niki Fellner, oe24-Chefredakteur, geführten Diskussion mit dem Obmann des Verein gegen Tierfabriken, Martin Balluch, über die aktuellsten Tierschutz-Themen Österreichs. Ein klarer Fokus des Gesprächs zwischen Voglauer und Balluch war die Zukunft der Schweinehaltung in Mastbetrieben und ein angestrebtes Verbot von Vollspaltenböden.

Vollspaltenboden-Verbot ab 2028?

Die Grünen würden ein solches Verbot für 2028 anstreben, sagt Voglauer. Balluch stellt fest, dass diese Haltungsmethode in der österreichischen Landwirtschaft seit 1994 im Raum steht und diskutiert wird. Und trotz der Regierungsbeteiligung der Grünen, kritisiert Balluch, ist bis jetzt nichts passiert, das den Schweinen in ihren Ställen in irgendeiner Art eine Verbesserung gebracht hätte.

Schweinhaltung braucht klare Regeln, betont die Grüne Voglauer. In Deutschland sei man diesebezüglich weiter. Allerdings, so die Meinung der Nationalrätin, sind die Übergangsfristen für die Modernisieurng der Weiterentwicklung der Schweinemast in eine artgerechten und zeitgemäßen Form zu lange. In Österreich wären kürzere Übergangsfristen anzustreben. Voglauer stellt klar, dass der Status Quo in der österreichischen Schweinehaltung keine Zukunft habe. So sei das Kupieren von Ringelschwänzen dezidiert verboten. Und der Mehrheit der derzeit in heimischen Ställen lebenden Tieren werden dessen ungeachtet die Schwänze abgeschnitten.

Schweinehaltung muss neu gedacht werden

Die Grüne und der Tierschutz-Aktivist Balluch sind sich einig, dass die Schweinehaltung in Österreich grundlegend neu gedacht werden muss. Schweine brauchen künftig mehr Platz und bessere Lebensräume. Das heißt zum Beispiel auch, dass bereits heutige Stall-Neubauten auf dieses zukünftige Haltungskonzept ausgerichtet sein müssten. Schon heute müssen die Ställe entstehen, die künftige eine artgerechte Haltung und Mast ermöglichen.

Weiters bedarf es auch, wie die Diskussion zeigt, eines Marktes für Fleisch von Schweinen, die aus artgerechter Haltung stammen und die Konsumenten-Nachfrage nach Fleisch gesunder Tiere decken soll. 

Die Politik steht vor der Herausforderung auszudisktuieren wie viel Gesetzgebung in der Schweinehaltung möglich sei. Es gehe in der Politik, sagt Voglauer, aber nicht nur um Schweine, sondern auch die Geflügel-Haltung sowie um Kälber- und Rinderexporte und die diesbezügliche Transport-Problematik. Das Parlament befaßt sich derzeit mit den Themen, die aus dem Tierschutzvolksbegehren an den Nationalrat herangetragen wurden. Die grün-türkische Regierungskoalition arbeitet wiederum an der neuen, gemeinsamen Agrarpolitik, die ab 2023 gelten soll.

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