Billigfleisch-Verbot

Unsere Tiere

Schweiz will Billigfleisch-Werbung verbieten

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Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft will Werbung für Billigfleisch verbieten.  

Als Grund dafür nennt ein Sprecher in einem Interview mit der NZZ am Sonntag die schlechte Klimabilanz von Billigschnitzel und Co. In Österreich fordert der Verein Vier Pfoten solch ein Verbot bereits seit Jahren. Die Folgen seien nicht nur für die Umwelt sondern auch für Tiere und Landwirtschaft verheerend.

Auch die deutsche Landwirtschaftsministerin Glöckner hat bereits ein Verbot für Rabatte auf Fleischwaren gefordert, um zu verhindern, dass diese Lebensmittel wie bisher zum Teil zu Dumpingpreisen verhökert werden. Auch aktuell gibt es in Österreich zahlreiche Aktionen, die Fleisch um bis zu -50 Prozent feilbieten. Ein Supermarkt wirbt etwa mit 3,72 Euro pro Kilogramm für ein Schweinesteak. Solche Billigstpreise sind quasi gleichbedeutend mit Tierquälerei, denn dadurch werden niedrige Standards in der Tierhaltung auf Dauer gefestigt. Auch schadet diese möglichst kostengünstige Fleischproduktion der Umwelt massiv: Die heimische Landwirtschaft macht etwa 10 Prozent der jährlichen österreichischen Treibhausemissionen aus.

Des Weiteren wird nicht nur das einzelne Tierleben herabgewürdigt sondern es kommt durch die Billigfleischware auch zu einer Wettbewerbsverzerrung, die die Arbeit der Bäuer*innen entwertet. Wer umwelt- und tierfreundlich produziert hat auf dem Markt das Nachsehen. Ebenso negativ beeinflusst wird der bereits hohe Fleischkonsum der Österreicher*innen, der momentan bei 63 kg pro Jahr und Kopf liegt. Das ist dreimal höher als Ernährungsexpert*innen empfehlen und könnte sich durch die niedrigen Preise noch steigern. Laut den Vier Pfoten ist ein Eingreifen der Politik, spezifisch der Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, gefragt. Diese blockiert Verschärfungen allerdings schon des Längeren.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 22. August 2021, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 29. August 2021, 18:30 Uhr.

 
  

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