Überanstrengung

10 Tage durchgearbeitet: Corona-Arzt fällt tot um

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Der 27-jährige Mediziner war rund um die Uhr im Einsatz.

China kämpft weiterhin fieberhaft gegen das Coronavirus. Die Zahl der Toten durch ist zuletzt schneller gestiegen als bisher. Innerhalb eines Tages waren bis Donnerstag 73 neue Todesfälle zu beklagen, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Damit stieg die Zahl der Toten auf 563. Die bestätigten Infektionen kletterten auch stark um 3.694 auf 28.018 Fälle. Die Kommission sprach von mehr als 24-000 Verdachtsfällen.
 
Um das Virus zu bekämpfen, sind Tausende Ärzte und Beamte im Einsatz. Einer dieser Mediziner bezahlte seinen unermüdlichen Einsatz nun mit dem Leben. Wie die „Daily Mail“ berichtet, war Song Yingjie als Teamleiter in einer Klinik in der Region Hunan im Einsatz. Nachdem der 27-Jährige zuletzt 10 Tage lang durchgehend die Temperatur bei Autofahrern und Fußgängern gemessen hatte, brach er plötzlich zusammen. Der Arzt soll einen tödlichen Herzinfarkt erlitten haben. 

Virus breitet sich aus

Außerhalb von Festland-China sind inzwischen in mehr als einem Dutzend Ländern rund 240 Infektionen bestätigt. In Hongkong und auf den Philippinen waren zwei Tote zu beklagen. Hongkong, wo es 21 Fälle gibt, hat seine Grenze zur Volksrepublik bis auf den Flughafen und zwei Übergänge weitgehend dichtgemacht. Reisende aus China müssen grundsätzlich 14 Tage in Quarantäne. Die direkt angrenzende chinesische Provinz Guangdong ist mit 895 Virusfällen auch stark betroffen.
 
Da die Ansteckung von Mensch zu Mensch anfangs nicht bekannt war, haben sich in den ersten Wochen auch viele Ärzte und Pfleger infiziert. Eine offizielle Auflistung, von der ein Foto im Internet kursierte, weist bis zum 20. Jänner 500 Fälle in 13 Krankenhäusern von Wuhan auf. Die Zahl konnte aber offiziell nicht bestätigt werden.
 
Um die steigende Zahl der Kranken zu bewältigen, wandelt Wuhan weitere Hallen und Gebäude in vorübergehende Bettenlager um. Eine Ausstellungshalle, in der 1.600 Betten aufgestellt wurden, nahm erstmals Patienten auf. In zwei weiteren Einrichtungen sollen 2.800 zusätzliche Betten zur Verfügung gestellt werden. Besonders Patienten mit milden Symptomen sollen dort untergebracht werden.
 

Medikament zugelassen

In Wuhan alleine stieg die Zahl der bestätigten Infektionen bis Donnerstag innerhalb eines Tages um 1.700 auf mehr als 10.100. Die 28 ausgesuchten Krankenhäuser, die für Coronafälle bestimmt sind, bieten nur 8.250 Betten. Die Stadt will auch noch Hotels, Schulen, Turnhallen, Sportzentren und andere Stätten in Aufnahmelager umwandeln, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
 
Zur Behandlung von Erkrankten haben chinesische Behörden das amerikanische Anti-Virus-Medikament Remdesivir für klinische Versuche mit dem neuen Coronavirus zugelassen, wie Xinhua berichtete. Die erste Gruppe von Patienten solle das Medikament am Donnerstag nehmen. Es habe gute Ergebnisse bei anderen Coronaviren wie Sars oder Mers und zumindest auf Zellebene auch bei dem 2019-nCov genannten neuen Virus gezeigt. 761 Patienten nähmen an den Tests teil.
 
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