Spanien jetzt Asyl-Hotspot

30 Flüchtlinge stürmen beliebten Badestrand

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Verfolgt von der Polizei rannten die Migranten an verwunderten Badegästen vorbei.

Am Freitag landete eine Gruppe von rund 30 Flüchtlingen - einige spanische Medien berichten sogar von bis zu 50 Personen - aus Afrika mit einem Schlauchboot am beliebten spanischen Badestrand von Tarifa. Die Migranten eilten aus dem Boot und rannten an Badegästen vorbei ins Landesinnere. Dabei wurden sie von der Polizei verfolgt, die Badegäste blieben verwundert zurück.

Spanien ist jetzt Asyl-Hotspot

Dass sich die Fluchtrouten ändern, hatte ÖSTERREICH schon berichtet. In der spanischen Exklave Ceuta (auf afrikanischem Boden mit acht Kilometer langem Grenzzaun zu Marokko) eskalierte am Donnerstag die Lage:

  • Flammenwerfer, Kettensägen. Mit Flammenwerfern und Kettensägen sind mehr als 600 Migranten gewaltsam in die Exklave gestürmt. Grenzbeamte wurden überrumpelt, als die Flüchtlinge die sechs Meter hohen doppelten Grenzzäune überwinden konnten und EU-Gebiet erreichten. Bilanz: Hunderte (durch die Messer am Zaun) verletzte Flüchtlinge sowie 18 verletzte Grenzbeamte.

  • Alle im Lager. Die Männer sind jetzt im völlig überfüllten Flüchtlingslager in Ceuta. Wann und ob sie überhaupt aufs Festland können, ist völlig offen.

  • Kurz sichert Hilfe zu. In ­ÖSTERREICH betonte Kanzler Sebastian Kurz, der Ausbau der Grenzschutztruppe Frontex habe jetzt Priorität. „Spanien erhält die volle ­Unterstützung der EU und schützt bereits seit Langem erfolgreich seine Grenze. Und das wird auch weiter konsequent der Fall sein.“

  • Neue spanische Regierung baut Zaun zurück. Aus Madrid kamen am Freitag aber andere Signale: Die neue so­zialistische spanische Re­gierung verfolgt nicht mehr die Grenze-zu-Strategie ihrer konservativen Vorgängerin – und will diese Linie auch nach dem Ansturm nicht ändern. Innenminister Fernando Grande-Mar­laska hält daran fest, die umstrittenen messerscharfen Klingen an den Grenzzäunen zu entfernen. Madrid garantiere, dass das Sicherheitsniveau auch „mit weniger grausamen Mitteln beibehalten werden“ könne. Nach Angaben von NGOs sind schon Flüchtlinge an Verletzungen durch diese Messer verblutet.

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