Verhaftungswelle

86 Türken wegen Putschpläne festgenommen

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Auch Generäle sollen unter den Verdächtigen sein.

Wegen angeblicher Putschpläne der Armee hat es am Montag eine neue Verhaftungswelle in der Türkei gegeben. Wie der Fernsehsender NTV am Abend berichtete, wurden 86 Verdächtige, unter ihnen auch gegenwärtig im Dienst stehende Soldaten und Generäle, in 14 verschiedenen Provinzen des Landes festgenommen. Sie sollen 2003 einen Putsch gegen die islamische geprägte Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan geplant haben.

70 der Festgenommenen sollen laut dem Medienbericht derzeit in der Armee dienen. Darunter sind auch mehrere Generäle. Die meisten Verdächtigen wurden demnach in Ankara und Istanbul festgenommen.

Zurück ins Gefängnis
Am Sonntag entschied bereits ein Gericht, dass der mutmaßliche Anführer, der Ex-General Cetin Dogan, und weitere Verdächtige wieder ins Gefängnis müssen. Sie waren erst am Donnerstag freigelassen worden, weil nach Angaben des zuständigen Richters "harte Verdachtsmomente" fehlten.

Bei verschiedenen Polizeieinsätzen waren im Februar und März bereits mehrere Dutzend aktive und pensionierte Offiziere der Armee festgenommen worden. Sie wurden teilweise entlassen oder sitzen noch in Haft. Die türkische Armee, die sich selbst als Garant der säkularen Republik betrachtet, hat in den vergangenen 50 Jahren vier Regierungen von der Macht verdrängt. Regierungsgegner kritisieren, die Erdogan-Regierung wolle die Militärs entmachten, um einen islamischen Gottesstaat errichten zu können.

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