Verheimlicht China die Wahrheit?

Experte schockt: ''Schon mehr als 100.000 Virus-Erkrankte''

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Neil Ferguson vom Londoner Imperial College zweifelt an den offiziellen Zahlen aus China.

In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern habe sich infiziert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am späten Montagabend mit. Der Patient befinde sich klinisch in einem guten Zustand. "Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert."

Menschen, die engen Kontakt mit dem Patienten hatten, würden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert. Am Dienstagvormittag sollte es bei einer Pressekonferenz weitere Informationen geben. Der Ministeriumssprecher betonte: "Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der "Task Force Infektiologie" des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet."

In Österreich gibt es derzeit drei Verdachtsfälle, zwei in Wien und einen in Kärnten. Mittlerweile sind weltweit fast 2800 Infektionen mit dem von China ausgehenden Virus 2019-nCoV bestätigt. Die Zahl der Toten in China stieg auf 106. Zumindest sind dies die offiziellen Zahlen. Immer mehr äußern nämlich Zweifel über die offiziellen Angaben aus Peking.  In ganz China wurden demnach 1291 neue Fälle von Erkrankungen durch den Erreger verzeichnet, womit die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle in der Volksrepublik auf mehr als 4000 stieg. In der hauptbetroffenen Provinz Hubei wurden 2.714 Fälle gezählt.

Experte: "Mehr als 100.000 Fälle"

Allerdings tauchen in den Sozialen Medien immer mehr Videos auf, die Ärzte und Krankenhauspersonal zeigen, die von weitaus mehr Opfern sprechen. So berichtet ein Arzt davon, dass mehr als 90.000 Menschen in China von dem Virus betroffen seien. Und spricht erstmals auch ein Experte von weitaus mehr Betroffenen. "Meine Einschätzung aktuell ist, dass es bereits 100.000 Fälle gibt", sagt Neil Ferguson, Experte für öffentliche Gesundheit am Imperial College in London gegenüber dem "Guardian". Aber auch "zwischen 30.000 und 200.000" seien möglich. "Mit ziemlicher Sicherheit sind aber Zehntausende infiziert", so Ferguson.

Krankenschwester: "Bereits 90.000 Infizierte in Wuhan"

Dies deckt sich mit den zahlreichen Videos im Netz. So spricht eine Krankenschwester davon, dass allein in Wuhan, jener Millionenstadt in der das Virus ausbrach, 90.000 Menschen infiziert seien. Sie warnt davor vor die Türe zu gehen oder auswärts zu essen. Man müsse sich in Sicherheit begeben. Wuhan selbst gleicht ohnehin schon einer Geisterstadt. Die sonst so überfüllten Straßen sind leergefegt. Alle wollen sich vor dem unbekannten Virus schützen.

Wilde Verschwörungstheorien

Und die Spekulationen gehen sogar noch weiter und entwickeln sich zu ganzen Verschwörungstheorien. Denn anstatt falscher Zahlen, vermuten einige gar, dass das Virus in einem Labor entwickelt wurde, und ein Pharma-Unternehmen bald mit einem nötigen Heilmittel an die Öffentlichkeit geht, um Geld daran zu verdienen, da es in den USA bereits ein Patent auf einen Coronaviren-Stamm gibt. Allerdings betrifft dies nur die abgeschwächte Version des Virus. Für den neuen Virustyp gibt es noch kein Patent und keinen Impfstoff. Experten schätzen, dass es bis zu einem Jahr dauern kann, bis ein solcher Impfstoff vorhanden ist.

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