Bericht der Staatsanwaltschaft

Messer-Attacke in Paris: Angreifer litt unter "psychischen Störungen"

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Hinweise auf Konvertierung zum Islam gefunden - Macron sicherte Opfern Unterstützung zu.

Paris. Der Angreifer der Messerattacke am Freitag in der Nähe von Paris hat laut Ermittlerkreisen unter "psychischen Störungen" gelitten. Bei ihm seien Hinweise auf eine Konvertierung zum Islam gefunden worden, erklärte die Staatsanwaltschaft.
 
Nach Angaben aus Ermittlerkreisen war den Behörden aber keine Radikalisierung des 22-jährigen Angreifers Nathan C. bekannt. Die Polizei fand jedoch in einer Tasche in der Nähe des Tatortes "religiöse Elemente", die auf eine Hinwendung zum Islam deuteten. Der junge Mann war der Polizei bisher nur wegen zivilrechtlicher Delikte bekannt.
 
Der 22-Jährige hatte gegen 14.00 Uhr in einem Park im südlichen Pariser Vorort Villejuif mehrere Passanten mit einem Messer attackiert. Ein Mann wurden dabei getötet und zwei Frauen verletzt. Der Angreifer wurde nach Angaben der französischen Polizei auf der Flucht erschossen.
 

Angriff forderte 1 Toten und 2 Verletzte

Bei einem Messerangriff in der Nähe von Paris sind am Freitag ein Mann getötet und zwei Frauen verletzt worden. Der Angreifer wurde nach Angaben der französischen Polizei auf der Flucht erschossen. Das Motiv blieb zunächst unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, der Messerstecher habe wegen psychischer Probleme Medikamente einnehmen müssen.
 
Aus diesem Grund sei er in den vergangenen Monaten auch im Krankenhaus gewesen. In seiner Tasche habe die Polizei einen Koran gefunden. "Zu diesem Zeitpunkt haben wir keinen Hinweis darauf, dass er radikalisiert war", fügte der Sprecher hinzu. Der junge Mann war der Polizei bisher nur wegen zivilrechtlicher Delikte bekannt.
 
Der 22-Jährige hatte gegen 14.00 Uhr in einem Park im südlichen Pariser Vorort Villejuif mehrere Passanten mit einem Messer attackiert. Auf seiner "mörderischen Reise" habe der junge Mann versucht, weitere Menschen anzugreifen, sagte die ermittelnde Staatsanwältin Laure Beccuau bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Innenstaatssekretär Laurent Nunez und dem Pariser Polizeichef Didier Lallement am Tatort. Sie hätten ihm aber ausweichen können.
 
Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Angaben des Bürgermeisters von Villejuif um einen 56-Jährigen aus dem Ort. Der Mann sei mit seiner Frau spazieren gegangen, als der Angreifer sich näherte. "Er wollte seine Frau beschützen", sagte der Bürgermeister Franck Le Bohellec. Bei den zwei Verletzten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um die Begleiterin des Toten sowie eine weitere Frau im Alter von 30 Jahren. Zuvor war von einem Mann berichtet worden.
 
Der Angreifer flüchtete in die Nachbargemeinde Hay-les-Roses, wo er seine Attacke offenbar in einem Einkaufszentrum fortsetzen wollte. Glücklicherweise sei die Polizei schnell vor Ort gewesen und habe den Angreifer "neutralisiert", sagte der Bürgermeister von Hay-les-Roses, Vincent Jeanbrun, im Sender BFMTV.
 
Innenstaatssekretär Nunez lobte "den Mut, die Effizienz und die Reaktionsfähigkeit" der Polizei, die es "ermöglichte, den Angreifer sofort zu neutralisieren und die Fortsetzung der zweifellos mörderischen Reise zu verhindern".
 

Macron sicherte Opfern Unterstützung zu

 
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron drückte auf Twitter den Opfern und ihren Familien sein Mitgefühl aus. Der Kampf gegen "blinde Gewalt" werde entschlossen geführt. Villejuif liegt rund zehn Kilometer von der Pariser Innenstadt entfernt.
 
Die Tat erfolgt wenige Tage vor dem fünften Jahrestag des Angriffs auf die Satirezeitung Charlie Hebdo im Januar 2015. Bei dem islamistischen Anschlag waren zwölf Menschen getötet worden.
 
Frankreich ist seit 2015 von einer Reihe von Anschlägen getroffen worden, bei denen insgesamt mehr als 250 Menschen starben. Die Angriffe hatten zumeist einen islamistischen Hintergrund. Zuletzt erstach im Oktober ein zum Islam konvertierter Verwaltungsangestellter vier Polizisten im Pariser Polizeipräsidium.
 
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