Insider packt aus

Trump-Sprecher Sean Spicer vor dem Aus?

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"Der Pressesprecher gelangt an einen Punkt, wo er regelrecht nutzlos ist."

Das US-Präsidialamt erwägt einem Insider zufolge eine Versetzung von Pressesprecher Sean Spicer. Es werde über einen Wechsel Spicers von der täglichen Pressearbeit auf einen neuen Posten in der Kommunikation im Weißen Haus nachgedacht, verlautete aus Präsidialamtskreisen am Montag. Ein solcher Schritt stehe aber nicht unmittelbar bevor, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen worden.

Spicer war wiederholt in die Kritik geraten, unter anderem wegen seiner umstrittenen Äußerungen zur Zuschauerzahl bei der Amtseinführung von Präsident Donald Trump und wegen eines missglückten Hitler-Vergleichs im Zusammenhang mit Syriens Machthaber Bashar al-Assad. Trump stellte sich aber stets hinter ihn.

Spicer arbeitet derzeit in einer Doppelfunktion als Pressesprecher und als Kommunikationschef im Weißen Haus, nachdem der vorherige Kommunikationschef Michael Dubke Ende Mai zurückgetreten war. Zuletzt nahm er an weniger Pressekonferenzen teil. Auch trat er seltener vor Kameras auf.

Sein Team passte sich damit an Trumps Verhalten an, der mit seinen Twitter-Kommentaren und öffentlichen Äußerungen oft wie sein eigener Sprecher agiert. Zudem arbeitet das Präsidialamt wegen Trumps angespanntem Verhältnis zu den Medien bereits seit einiger Zeit daran, das Kommunikationsteam zu erweitern, um den Präsidenten in der Öffentlichkeit in ein besseres Licht zu rücken.

CNN-Reporter im Clinch mit "nutzlosem" Sprecher

Im Dauerstreit zwischen Medienvertretern und dem Weißen Haus hat außerdem CNN-Starreporter Jim Acosta den US-Regierungssprecher Sean Spicer als "nutzlos" bezeichnet. "Der Pressesprecher gelangt an einen Punkt, wo er regelrecht nutzlos ist", sagte Acosta im CNN-Fernsehen. Spicer beantworte Journalistenfragen unzulänglich, aber das sei längst nicht alles.

Acosta reagierte auch auf die Praxis des Weißen Hauses, für einen Teil der täglichen Presse-Briefings keine Kameras oder professionellen Tonaufnahmen mehr zuzulassen. Bisher war ein großer Teil der Briefings frei zugänglich in alle Welt übertragen worden. Spicer macht jetzt einen Teil der Informationen aber nur noch einem kleinen Kreis von Reportern zugänglich.

Anscheinend etabliere sich zunehmend als neue Norm, "dass dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ermöglicht wird, sich zu isolieren und keine harten Fragen zu beantworten", sagte der Reporter. "Er hat seit Februar keine richtige Pressekonferenz mehr abgehalten."

Trump steht seit Beginn seines Wahlkampfes auf Kriegsfuß mit den Medien. Interviews gibt er mit Vorliebe seinem Haussender Fox News aus dem Imperium des konservativen Medienzaren Rupert Murdoch, der in aller Regel wohlwollend über den Präsidenten berichtet. Berichte, in denen Trump und seine Arbeit als Präsident kritisch beleuchtet werden, bezeichnet der Republikaner oft als "Fake News".

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