An deutscher Hochschule

Uni bietet Lehrgang für Pornografie an

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An dieser Uni lernen Studenten alles über Pornografie.

Seitdem Pornos im Internet kostenlos und jederzeit konsumiert werden können, gehören die Erotikfilme längst zum Mainstream. Dennoch bleibt Pornografie weiterhin ein Tabu-Thema. Die Wissenschaftlerin Madita Oeming (33) will damit nun aufhören. Die promovierte Expertin bietet an deutschen Unis deshalb nun den Kurs „porn studies“ an.
 

Wissenschaftliche Analyse

Im Interview mit dem Spiegel, erklärt die junge Forscherin wie der Kurs abläuft. „Die Porn Studies sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld, es kommen Ansätze aus der Filmwissenschaft, den Gender-Studies, der Kulturanthropologie und so weiter zusammen… Die Studierenden sollen die Ästhetik von Pornofilmen analysieren, verschiedene Genres kennenlernen. Es wird aber auch um Normen und Ängste gehen, die mit dem Thema verbunden sind.“ Pornofilme werden dabei wie literaturwissenschaftliche Romane analysiert und bewertet. 
 

Anfeindungen

Oemings Ansätze sind dabei umstritten, auf Twitter wurde die Wissenschafterin sogar angefeindet. „Ich bin Kritik und Missachtung für mein Thema schon gewohnt, allerdings nicht in dieser Masse und Bösartigkeit. Es war eine Lawine primär rechtskonservativer Anfeindungen. Mein Twitter-Account stand 48 Stunden lang nicht still“, erzählt die 33-Jährige. „Aber ich werde mich davon nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil. Es beweist nur, wie bitter notwendig meine Arbeit ist.“
 
Nachdem Oeming im letzten Semester an der Universität Paderborn unterrichtete, wird sie im Herbst den Kurs „porn studies“ an der FU Berlin anbieten. 
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