Nordkorea

Kanadischer Pfarrer legt "Geständnis" ab

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Der Geistliche gestand "die Führung der Republik" beleidigt zu haben.

In Nordkorea hat ein kanadischer Geistlicher in einem "Geständnis" erklärt, die Staatsführung beleidigt zu haben. Nordkoreas offizielle Website Riminzokkiri, über die staatliche Propaganda und Nachrichten amtlicher Medien verbreitet werden, veröffentlichte am Montag ein Video, das den Pastor Hyeon Soo-lim bei einem Sonntagsgottesdienst in der Pongsu-Kirche der Hauptstadt Pjöngjang zeigt.

Schweres Verbrechen

"Ich habe das schwere Verbrechen begangen, die oberste Würde und die Führung der Republik zu beleidigen", sagt darin der Pfarrer, der im Jänner nach seiner Einreise in das stalinistisch geführte Land festgenommen worden war.

Amtliche Medien hatten kürzlich berichtet, Hyeon habe eine "Verschwörung" zur Errichtung eines "religiösen Staats" in Nordkorea gestanden. Pjöngjang betrachtet ausländische Missionare mit großem Misstrauen, erlaubt aber einigen, humanitäre Hilfe in dem verarmten Land zu leisten. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder christliche Missionare unter dem Vorwurf festgenommen, die staatliche Ordnung zu untergraben. Die meisten waren ethnische Koreaner aus den USA, die vielfach erst nach Intervention der US-Regierung freigelassen wurden.

Gehirnwäsche

Ausländer, die in Nordkorea festgenommen wurden, müssen oft öffentlich ihre Schuld eingestehen, um freizukommen. In dem Video liest Hyeon von einem Papier ab, dass er einer "Gehirnwäsche" durch anti-kommunistische Propaganda und "extreme religiöse Erziehung" unterzogen worden sei.
 

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