Venzuela am Ende

Ärgster Wirtschaftskollaps eines Landes seit 45 Jahren

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Der Absturz des Krisenstaates erreicht historische Dimensionen: Die Krise zwang das Land in die Knie. 

Der Absturz von Venezuela in bitterste Armut ist der „schlimmste ökonomische Kollaps“ eines Landes ohne kriegerische Auseinandersetzungen seit 45 Jahren, zitiert die „New York Times“ Experten. 

Die Wirtschaftskrise im einst reichsten Staat Südamerikas ist schlimmer als die Zustände unter Robert Mugabe in Simbabwe, dem Zerfall der Sowjetunion oder dem Notstand in Kuba in den Neunzigern.  „Man kann sich keine größere menschliche Tragödie vorstellen außerhalb eines Bürgerkrieges“, sagte der berühmte Wirtschaftsprofessor und Chefökonom beim IWF, Kenneth Rogoff. 

Verantwortlich für das historische Desaster wird die Politik von Sozialsten-Machthaber Hugo Chávez und seinem Nachfolger Nicolás Maduro gemacht: Fehlgeleitete Politik, Misswirtschaft und Korruption haben das Land in die Knie gezwungen.

Die gerade von der US-Regierung verhängten Sanktionen geben den 32 Millionen Einwohnern den Rest. Im Chaos übernahmen bewaffnete Banden die Macht in ganzen Städten, öffentliche Dienste implodierten und die Kaufkraft der Bürger sank auf einige Kilo Mehl pro Monat. 

Die „Times“ beschreibt erschreckende und oft wahrlich absurde Zustände in dem Krisenstaat: 

  • Wegen der ständigen Stromausfälle müssen Händler Waren rasch losschlagen – bevor sie verderben. 
  • Fleischhauer verkaufen anstatt Fleischstücken fast nur mehr Überreste wie Fett oder Kuhhufe, mehr können sich die Kunden nicht leisten.  
  • Feldarbeiter durchstöbern Müllhalden bei der Suche nach verwertbaren Materialien.. 
  • Geschäftsbetreiber müssen mit Geldsäcken mehrmals zur Bank, um das immer wertlosere Geld zu deponieren. Unfassbar: Die Hyperinflation soll dieses Jahr zehn Millionen Prozent erreichen. 

Durch das jüngste Embargo kann Venezuela kaum mehr Öl verkaufen. Erschwert ist auch die Einfuhr von Lebensmitteln und Medizin.

Die Bevölkerung hungert, die medizinische Versorgung ist zusammengebrochen.

Ein Zehntel der Bevölkerung ist geflohen in den letzten zwei Jahren.

Unter Maduro ist der Wirtschaftsleistung seit 2003 um 62 Prozent gefallen. Das politische Patt zwischen Maduro und Herausforderer Juan Guaidó dauert unterdessen an. Für die Venezolaner bedeutet das: ein Horror ohne Ende.

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