Die Hurrikansaison ist noch nicht zu Ende. "Kyle" bedroht die Ostküste Nordamerikas. "Jangmi" sorgt für Überschwemmungen in Taiwan.
Die Serie der schweren Wirbelstürme im Atlantik und im Pazifik nimmt kein Ende. Hurrikan "Kyle" bedroht die Nordostküste der USA und den Südosten Kanadas. Nach Berechnungen des US-Hurrikanzentrums in Miami (Florida) sollte er in der Nacht auf Montag (Ortszeit) auf Land treffen. Fast 13.000 Kilometer entfernt legte Taifun "Jangmi" am Sonntag die Inselrepublik Taiwan lahm.
Im Atlantik näherte sich "Kyle" mit Windgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern dem US-Bundesstaat Maine. Dort kündigte sich der Hurrikan bereits zum Wochenende mit heftigen Regenfällen an. Ebenso wie für die gefährdete Region in den USA wurde auch für die angrenzende kanadische Provinz Neuschottland eine Hurrikanwarnung herausgegeben.
Sechster Hurrikan im Atlantik
"Kyle" ist zwei Monate vor dem Ende
der offiziellen Hurrikansaison (1. Juni bis 30. November) der sechste
Hurrikan im Atlantik. Ein Ende der Tropensturmaktivität ist nach wie vor
nicht in Sicht. Nach Messungen des Hurrikanzentrums gibt es derzeit auch in
der Karibik über der mexikanischen Halbinsel Yucatán ein Tiefdruckgebiet mit
örtlich heftigen Regenfällen, das sich noch verstärken könnte.
"Jangmi" wütet vor Taiwan
Während in Ostasien
Taifun "Jangmi" auf die Insel Taiwan traf, bereiteten sich auch die
chinesischen Küstenprovinzen Fujian und Zhejiang auf die Ankunft des
Wirbelsturms vor. In Taiwan löste der Taifun Überschwemmungen und Erdrutsche
aus. Er erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 184 Stundenkilometern.
"Jangmi" gilt als stärkster Sturm der bisherigen Saison. Inländische und
internationale Flüge mussten abgesagt oder verschoben werden. Im Nordosten
fiel in 200.000 Haushalten der Strom aus.
An der ostchinesischen Küste wurde der Taifun am Montagnachmittag mit heftigen Regenfällen und starken Winden erwartet. Alle Schiffe wurden in die Häfen zurückgerufen. Menschen in tief liegenden Gebieten wurden in Sicherheit gebracht. "Jangmi", der vorübergehend als "Supertaifun" eingestuft worden war, ist der elfte Taifun der bisherigen Saison im Nordwestpazifik.
Schwere Schäden in China
Erst vergangene Woche hatte Taifun
"Hagupit" in der südchinesischen Provinz Guangdong schwere Schäden
angerichtet. Allein in der Stadt Yangjiang kamen 17 Menschen ums Leben.
Die Begriffe "Hurrikan" und "Taifun" bedeuten dasselbe. "Hurrikans" sind tropische Wirbelstürme auf dem Atlantik und dem Nordostpazifik östlich der Datumsgrenze sowie auf dem Südpazifik östlich von 160 Grad östlicher Länge. "Taifun" werden schwere Tropenstürme auf dem Nordwestpazifik westlich der Datumsgrenze genannt.