Drama in Bulgarien

Afghanischer Flüchtling erfroren

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Der 18-Jährige wurde in einem verlassenen Industriegebäude tot aufgefunden.

Auf dem Weg nach Westeuropa ist ein junger afghanischer Flüchtling im Nordwesten Bulgariens erfroren. Der 18-Jährige sei am Montag im Ort Kosovo nahe der Grenze zu Serbien in einem verlassenen Industriegebäude tot aufgefunden worden, teilte das Innenministerium in Sofia am Dienstag mit. Die Autopsie habe ergeben, dass der junge Mann unterernährt gewesen und erfroren sei.

Es war der zehnte bekannt gewordene Todesfall eines Flüchtlings in Bulgarien in diesem Jahr. Von der Türkei aus reisen viele Flüchtlinge über den Landweg in das ärmste EU-Land weiter, insbesondere seitdem der Weg über das Mittelmeer nach Griechenland stärker kontrolliert wird. Sie hoffen auf die Weiterreise nach Westeuropa.

Doch seitdem Serbien seine Grenzen geschlossen hat, sitzen rund 10.000 Flüchtlinge in Bulgarien fest, die meisten von ihnen Afghanen. Die bulgarischen Behörden stehen im Ruf, hart gegen Flüchtlinge vorzugehen. Ein Afghane wurde im vergangenen Jahr durch die Schüsse eines bulgarischen Grenzpolizisten getötet.

Auch die italienischen Behörden meldeten am Dienstag den tragischen Tod eines Flüchtlings. In Bozen wurde nach Angaben der Polizei am Montagabend ein Mann, der auf einen Güterzug aufsteigen wollte, von einem entgegenkommenden Zug erfasst und getötet. Der Flüchtling habe keine Ausweispapiere bei sich gehabt. Möglicherweise stamme er aus Eritrea.

 n Italien sind in diesem Jahr mehr als 168.500 Bootsflüchtlinge angekommen. Bis zum Jahresende dürfte die bisherige Höchstzahl von 170.000 ankommenden Flüchtlingen im Jahr 2014 übertroffen werden.
 

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