›Bild‹-Reporter Ronzheimer am Kabul-Airport

Afghanistan: »Es ist herzzerreißend«

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Todes-Countdown: In 5 Tagen sind alle internationalen Truppen aus Kabul weg. 

Kabul. Dann werden auch die Evakuierungsflüge aus Kabul eingestellt. Allerdings warten noch immer Zehntausende vor dem Airport auf die Rettung. Sie hoffen, mit einer der letzten Militärmaschine noch vor dem 31. August ausgeflogen zu werden. 46 Österreicher mit afghanischen Wurzeln halten sich derzeit noch im Land auf. 70 sind bisher ausgeflogen worden, zuletzt acht von der ungarischen Luftwaffe.
Bild-Vizechefredakteur Paul Ronzheimer und Fotograf Giorgos Moutafis sind am Mittwochfrüh mit einer Militärmaschine aus Katar in die Taliban-Hölle von Kabul geflogen.

US-Army zwingt Reporter zur Ausreise aus Kabul

»Schande«. Ronzheimer berichtete: „Viele Kinder, viele Frauen sind hier. Vor dem Tor zum Flughafen herrscht brutales Chaos. Aktuell stehen dort rund 20.000 Menschen. Das sind Szenen, die man kaum ­beschreiben kann. Hier herrscht absolute Panik. Das, was hier passiert, ist eine wahre Schande für unsere Werte“, reportiert er geschockt: „ Auf die, die bleiben müssen, wartet wohl der Tod.“
Medien-Skandal. Doch die Amerikaner wollen keine unabhängigen Zeugen. Das US-Militär zwingt Ronzheimer und zehn internationale Journalisten zur sofortigen Ausreise aus Afghanistan: „Das US-Militär hat kein Interesse, dass noch viele Zeugen hier sind“, so der Reporter: „Unter Androhung von Militärpolizei werden wir wie Verbrecher von US-Soldaten festgehalten und zum Flieger zurück nach Doha eskortiert. Das US-Militär zwingt uns zur Ausreise. Das ist ein krasser Angriff auf die Pressefreiheit.“ 

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