"Störung der öffentlichen Ordnung"

Algerien: 27 Festnahmen wegen Nähe zu Terrororganisation

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Die Polizei hat in Algerien 27 Personen festgenommen, die als Mitglieder einer Terrororganisation eingestuft werden. 

Algier: In Algerien hat die Polizei 27 Menschen festgenommen, die sie der Mitgliedschaft in einer als Terrororganisation eingestuften Bewegung verdächtigt.

Separatistische Bewegung 

Die Behörden erhoben am Montag den Vorwurf der "Untergrabung der nationalen Einheit, Störung der öffentlichen Ordnung und Anstiftung zu einer Versammlung". Sie sollen der Bewegung für die Selbstbestimmung der Kabylei (MAK) angehören, die für die Unabhängigkeit der berbersprachigen Region im Nordosten Algeriens kämpft.

Im Streit um die Unterstützung separatistischer Bewegungen hatte Algerien Ende August die diplomatischen Beziehungen zu Marokko abgebrochen. Algerien wirft Marokko vor, die MAK zu unterstützen. Die algerischen Behörden machen die MAK unter anderem für die verheerenden Waldbrände im August verantwortlich. Dabei kamen mindestens 90 Menschen ums Leben, darunter mehr als 30 Soldaten.

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei 

Den Behörden zufolge wurden 25 der Verdächtigen in Kherrata festgenommen. Dort hatte es vergangene Woche Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben, nachdem ein Marsch zur Unterstützung politischer Gefangener verboten worden war. Den Behörden zufolge wurden bei den Unruhen mehrere Sicherheitskräfte verletzt.

In den Wohnungen der Festgenommenen wurden den Angaben zufolge Militärkleidung, Waffen und MAK-Ausrüstung gefunden. Die Verdächtigen hätten versucht, "Zwietracht und Angst unter den Bürgern zu säen und die Schläfer-Zellen dieser terroristischen Organisation im Auftrag ausländischer Parteien zu reaktivieren", erklärten die Behörden.

"Gefangener aus Gewissensgründen" 

Wie die Algerische Liga für die Verteidigung der Menschenrechte (LADDH) am Montag mitteilte, nahmen Sicherheitskräfte auch den Journalisten und Menschenrechtler Hassan Bouras fest und durchsuchten seine Wohnung. Die Organisation wusste nach eigenen Angaben nichts über die Grunde für die Verhaftung. LADDH-Mitglied Bouras war 2016 wegen "Beleidigung eines Richters, eines Mitglieds der öffentlichen Streitkräfte und einer Regierungsstelle" zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden.

Amnesty International bezeichnete ihn damals als "Gefangenen aus Gewissensgründen" der wegen der Veröffentlichung eines Videos über Korruption eingesperrt wurde.

  ed
 

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