Syrien

Assad lässt Volksschule beschießen - Sechs Kinder tot

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Granate schlägt vor Schulgebäude ein - Aktivisten machen Armee verantwortlich =

Beim Beschuss einer Volksschule in einer Rebellenhochburg nahe Damaskus sind mehrere Kinder getötet worden. Der Granatenangriff am Dienstag galt der belagerten Stadt Jizrin in der Region Ost-Ghouta, eines der Geschosse explodierte bei Unterrichtsende direkt vor der Schule.

Aktivisten sprachen von sechs getöteten Kindern und einem erwachsenen Todesopfer. Sie machten Regierungstruppen dafür verantwortlich. Auch andere Orte in Ost-Ghouta wurden angegriffen, dort gab es weitere Opfer.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezifferte die Zahl der getöteten Kinder auf sechs. Nach Krankenhausangaben wurden rund 25 Menschen verletzt.

Ein weiterer Angriff traf das Gebiet Mesraba in Ost-Ghouta, dabei starben nach Angaben der Beobachtungsstelle vier Menschen, unter ihnen zwei Kinder. Auch die nahe gelegene Ortschaft Harasta wurde laut Beobachtungsstelle zum Ziel eines Angriffs. Zehn Menschen, unter ihnen fünf Kinder, wurden demnach verletzt. Auch hier sei eine der Granaten in der Nähe einer Schule eingeschlagen.

Rebellenhochburg
Für die Granatenbeschüsse war nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte die syrische Armee verantwortlich. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen über ein Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

Die Armee von Staatschef Bashar al-Assad belagert die Rebellenhochburg Ost-Ghouta seit 2013. Die Region mit knapp 400.000 Bewohnern war einst eines der wichtigen landwirtschaftlichen Gebiete Syriens. Heute leiden die Menschen dort an Nahrungs- und Medikamentenmangel.

Am 22. Juli hatte die syrische Regierung eine Waffenruhe für die Region verkündet. Ost-Ghouta ist Teil einer sogenannten Deeskalationszone, auf die sich die Konfliktparteien bei ihren Friedensgesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana unter Vermittlung der Türkei, Russland und dem Iran einigten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen rief am Dienstag in New York zum besonderen Schutz von Schulen in Konfliktgebieten weltweit auf. In einer Erklärung zeigte sich das UNO-Gremium "tief besorgt angesichts der Nutzung von Schulen zu militärischen Zwecken". Eine solche missbräuchliche Nutzung könne Schulen "zum Ziel von Angriffen machen und damit die Sicherheit von Kindern und Lehrkräften gefährden", hieß es in der Erklärung.

Erst kürzlich hatte ein konkreter Fall die Vereinten Nationen beschäftigt: UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kritisierte Saudi-Arabien dafür, im Nachbarland Jemen eine Schule angegriffen zu haben. Saudi-Arabien rechtfertigte sich damit, dass feindliche Kämpfer die Schule als Waffenlager genutzt hätten und diese deswegen nicht als geschützte Bildungseinrichtung angesehen werden konnte.
 

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