Unruhen in Kolumbien

Ausgangssperre für Hauptstadt Bogotá

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Sperre gilt für drei südliche Stadtbezirke.

Infolge der gewaltsamen Eskalation von Massenprotesten gegen die Regierung Kolumbiens ist in der Hauptstadt Bogotá eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt worden. Bürgermeister Enrique Peñalosa Londoño erklärte zunächst, dass die Ausgangssperre für drei südliche Stadtbezirke gelten solle, in denen es Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizisten gegeben hatte.

Medienberichten zufolge wurde der Geltungsbereich später aber auf ganz Bogotá ausgedehnt. Die Ausgangssperre sollte demnach um 21.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft treten. Rund 200.000 Menschen waren am Donnerstag in zahlreichen Städten des südamerikanischen Landes gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque auf die Straße gegangen.

Die Proteste richten sich unter anderem gegen geplante Arbeitsmarkt- und Pensionsreformen sowie die zunehmende Gewalt gegen Aktivisten mit sozialen Anliegen. Im Department Valle de Cauca im Westen des Landes wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums drei Menschen bei Zusammenstößen getötet. Bei Krawallen am Rande der Demonstrationen seien 150 Polizisten und 122 Zivilisten verletzt worden.

Außerdem habe es 98 Festnahmen gegeben. Zuletzt waren zahlreiche Länder in Südamerika von heftigen Protesten erschüttert worden. In Bolivien trat Präsident Evo Morales nach Wahlfälschungsvorwürfen zurück und floh ins Exil nach Mexiko. In Chile einigten sich die Regierung und die Opposition nach wochenlangen Demonstrationen darauf, eine neue Verfassung auszuarbeiten. In Ecuador musste die Regierung wegen heftiger Proteste die Streichung von Benzin-Subventionen wieder zurücknehmen.

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