Flammen-Inferno

Australischer Bauer: "Habe Gesicht des Teufels in den Buschfeuern gesehen"

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Im australischen 'East Gippsland' erspähte ein Landwirt 'das Gesicht des Teufels' in den Rauchschwaden der Buschfeuer.

Australien. Craig Calvert, ein Landwirt aus Victoria (Australien) teilte ein wahrlich gruseliges Foto von den in der Region wütenden Buschbränden. Der Schnappschuss wurde von einem Freund Calverts angefertigt, als die Buschfeuer den Hof des Landwirten einzukesseln drohten. Inmitten der Rauschwaden ist deutlich ein "Gesicht" zu erkennen: "Ich bin normalerweise niemand, der an paranormale Phänomene glaubt. Aber da war ein riesiges Teufels-Gesicht inmitten der Flammen", sagte Calvert gegenüber der "Sunrise".

Australischer Bauer:
© Facebook/CraigCalvert
× Australischer Bauer:

Der Australier erzählte, dass er ganze 13 Stunden lang gemeinsam mit seinem Vater gegen die näher rückenden Flammen ankämpfte. Als er das Foto zu Gesicht bekam reagierte Calvert geschockt: "Sie werden es nicht glauben. Ich glaube es nicht!". Dennoch: Der Landwirt schätzt sich glücklich, dass niemand in seinem näheren Umfeld verletzt wurde. Andere Einwohner von East Gippsland hatten nicht so viel Glück – Laut Online-Berichten wurde bereits eine Person durch die Buschfeuer getötet und weitere 28 Personen aus East Gippsland gelten als vermisst. 

Buschfeuer: Reservisten sollen helfen 

Extreme Hitze und starker Wind erschwerten den lebensgefährlichen Kampf gegen die verheerenden Buschbrände in Australien. Westlich der Millionenmetropole Sydney wurden 48,9 Grad erreicht, in der Hauptstadt Canberra 44 Grad, wie der Wetterdienst am Samstag mitteilte. Böen von bis zu 80 Stundenkilometern fachten die Flammen an.
 
Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe mobilisierte der in der Kritik stehende Premier Scott Morrison 3.000 Reservisten der Streitkräfte, um die Feuerwehr zu unterstützen. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 23, mehrere Menschen wurden außerdem vermisst.
 
Es sei der erste Pflichteinsatz für Reservisten in der Geschichte des Landes, sagte Verteidigungsministerin Linda Reynolds. Australien erlebt nach Angaben der Behörden zudem die größte Evakuierungsaktion in Friedenszeiten: Zehntausende Menschen mussten allein im Südosten des Kontinentalstaates ihre Häuser auf der Flucht vor den Flammen verlassen.
 
Im Bundesstaat New South Wales (NSW), dessen Hauptstadt Sydney ist, wüteten rund 150 Feuer, im Bundesstaat Victoria (Hauptstadt Melbourne) sind es etwa 50. Einwohner posteten Fotos, auf denen zu sehen ist, wie dichte Rauchwolken den Sommer-Himmel am frühen Nachmittag verdunkeln. Zudem waren vielerorts Telefonleitungen gestört, Strom und Internet fielen aus. "Wir blicken auf eine lange Nacht, das Schlimmste steht uns noch bevor", sagte NSW-Regierungschefin Gladys Berejiklian. In beiden Bundesstaaten wurde der Notstand verhängt.
 
Im Victoria-Küstenort Mallacoota setzte die Marine die Bergung von Urlaubern und Bewohnern fort, die sich vor den Feuersbrünsten an den Strand gerettet hatten. Die bisher letzten Todesopfer waren auf der auch bei Touristen beliebten Kangaroo Island (Känguru-Insel) im Bundesstaat South Australia zu beklagen, wie der örtliche Regierungschef Steven Marshall mitteilte. Dort sei ein seit dem 20. Dezember brennendes Feuer gefährlich eskaliert. Auf Australiens drittgrößter Insel sei bereits eine 150.000 Hektar große Fläche verbrannt. Auch ein Besucherzentrum wurde ein Raub der Flammen.
 
Premierminister Morrison kündigte an, dass rund 20 Millionen australische Dollar (rund 12,45 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt werden sollen, um zusätzlich vier Löschflugzeuge zu leasen. Der 51-Jährige gilt als Kohle-Förderer. Er sieht die Brände als Naturkatastrophe und lehnt es ab, seine Klimapolitik deswegen zu ändern. Er wurde dafür kritisiert, dass er während der Krise nach Hawaii fuhr und musste seinen Urlaub abbrechen. Bei einem Besuch in einem Feuergebiet, in Cobargo, war er beschimpft worden.
 
Die Buschfeuer auf dem Kontinent wüten bereits seit Oktober. Mehr als fünf Millionen Hektar Land sind abgebrannt, das entspricht ungefähr der anderthalbfachen Fläche Belgiens. Wissenschafter schätzen, dass Hunderte Millionen Tiere umkamen.
 
Forscher der Universität Sydney berechneten mit Hilfe von älteren Zahlen der Umweltstiftung WWF zum Thema Landrodung, welche Folgen die Brände allein für den Bundesstaat New South Wales haben könnten. 480 Millionen Säugetiere, Reptilien und Vögel könnten dadurch verendet sein. Nach Angaben der Uni ist das noch konservativ geschätzt, wahrscheinlich seien es viel mehr. Schon im November berichteten Experten im Parlament von New South Wales, dass mindestens 2.000 Koalas bei den Feuern getötet worden seien.
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