Fußgängerzone | Pressekonferenz zur Amokfahrt in Trier

Baby unter den Opfern

Auto rast in Fußgänger-Zone in Trier: Mehrere Tote & Verletzte

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Der Täter, ein 51-jähriger Deutscher, sei mit einem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar "wahllos" Menschen angefahren. Er wurde festgenommen.

Trier. In einer Fußgängerzone in Trier hat ein Auto mehrere Menschen erfasst und – wie die Polizei bestätigt – wurden mindestens fünf Personen tödlich verletzt. Wie die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, erklärt, ist auch ein neun Monate altes Baby unter den Opfern. Der Fahrer des Wagens, ein 51-jähriger Deutscher, sei festgenommen worden, teilte die Polizei Trier am Dienstag auf Twitter mit. Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe geht von einer Amokfahrt aus. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, so die Behörden.

 

Eine Augenzeugin berichtet gegenüber "Focus Online", dass sie "unzählige Menschen zur Seite springen" gesehen hätte. Auf der Straße seien mehr als 30 Menschen, teilweise regungslos auf der Straße gelegen. Das Auto soll mit etwa 80 km/h gefahren sein. Der Lenker (Anm. der inzwischen gefasst ist) soll nicht gehupt haben und nur Gas gegeben haben, so die Augenzeugin weiter.

 

 

Lenker war alkoholisiert

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 51-jährigen Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg, wie die Polizei berichtet. Der Mann war bei der Tat betrunken. Er habe zuvor "nicht unerhebliche Mengen Alkohol genossen", sagte der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Trier. Bei dem 51-Jährigen sei ein Atemalkoholwert von 1,4 Promille gemessen worden. Gegen ihn wird wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes in fünf Fällen ermittelt.

Außerdem werde ihm in zahlreichen weiteren Fällen gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte Fritzen. Der 51-Jährige könnte psychisch krank sein. Es gebe Anhaltspunkte für ein psychiatrisches Krankheitsbild, sagte der leitende Oberstaatsanwalt. Ein Arzt habe den Mann begutachtet, es werde vermutlich ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Keine Anhaltspunkte gebe es für ein "irgendwie terroristisch geartetes", politisches oder religiöses Motiv.

Der Fahrer hat die vergangenen Tage nach Angaben der Polizei in einem Auto verbracht. Er habe die Zeit nicht in einer Wohnung verbracht, sagte Franz-Dieter Ankner, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Trier, am Dienstag. Der Verdächtige sei ein 1969 in Trier geborener deutscher Staatsbürger. Einsatzkräfte hätten ihn überwältigt und festgenommen.

 

 

Auch Baby unter den Todesopfern

Die Zahl der Toten stieg zuletzt auf fünf. Wie der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, in einer Pressekonferenz erklärte gibt es außerdem fünf Schwerstverletzte, fünf erheblich Verletzte, sechs Leichtverletzte, sowie über zwei Dutzend Menschen, die von den Ereignissen traumatisiert wurde. Der Lenker sei mit einem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar "wahllos" Menschen angefahren, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Trier, Karl-Peter Jochem, am Dienstag sagte.

Auto rast in Fußgänger-Zone in Trier: Mehrere Tote & Verletzte
© Jean-Christophe VERHAEGEN / AFP
× Auto rast in Fußgänger-Zone in Trier: Mehrere Tote & Verletzte

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© Jean-Christophe VERHAEGEN / AFP
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© Jean-Christophe VERHAEGEN / AFP
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Regierung reagiert mit Betroffenheit 

"Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd. Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen", schreibt Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag auf Twitter.

 

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