Report über tickende Kredit-Bomben

Banken: 800 Mrd. an faulen Krediten

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Am größten sind die dubiosen Geld-Deals der Banken in Griechenland, Zypern, Italien und Portugal.

Die Europäische Bankenaufsicht schätzt einem Medienbericht zufolge die Summe der Problem-Kredite in den Bilanzen europäischer Banken zehn Jahre nach der Finanzkrise auf 813 Milliarden Euro.

Das berichtete "Bild" im Voraus mit Verweis auf eine Antwort des deutschen Finanzministeriums auf eine Frage der FDP-Fraktion im Bundestag. Der Umfang dieser Kredite sei "im historischen Vergleich hoch", schreiben die Beamten demnach.

Es drohten Schwierigkeiten für einzelne Banken und eine "Ansteckungsgefahr" für das europäische Banken-System. Genau wie vor zehn Jahren sei ein Großteil der faulen Kredite "im Immobilienbereich zu verorten", berichtete das Blatt weiter. Und diese lägen vor allem in den Bilanzen südeuropäischer Banken: in Griechenland, Zypern, Italien und Portugal.

Bei griechischen Instituten seien 44,9 Prozent der Kredite "notleidend", in Zypern 38,9 Prozent. In Italien liegen 186,7 Milliarden Euro an faulen Krediten, die Hälfte davon sei nicht durch Kapital abgesichert. In den Bilanzen deutscher Banken gelten demnach 49,6 Milliarden Euro an Krediten als "faul", das sind 1,9 Prozent.

"Banken und Regierungen in den Krisenländern haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht", sagte FDP-Finanzexperte Frank Schäffler dem Blatt. "Wenn mehr als die Hälfte der faulen Kredite in Südeuropa nicht abgesichert sind, dann ist klar, dass eine Vergemeinschaftung der Risiken unbedingt verhindert werden muss", ergänzte Schäffler.

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