Schweiz

Bauer findet spektakulären Münzschatz

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Per Zufall wurden 4000 römsiche Münzen im Aargau entdeckt.

Ein spektakulärer Fund von über 4000 Münzen aus der Römerzeit lässt nicht nur die Augen der Archäologen funkeln: In Ueken im aargauischen Fricktal wurde einer der größten Münzschätze der Schweiz ausgegraben. Ein Landwirt entdeckte zufällig die ersten Münzen.

3. Jahrhundert
Die Münzen sind sehr gut erhalten und stammen aus der Zeit um 295 nach Christus. Das teilte die Kantonsarchäologie Aargau am Donnerstag mit. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Münzen kurz nach der Prägung aus dem Verkehr gezogen und vergaben worden waren.

Sie lagen danach mehr als 1700 Jahre gut versteckt unter Erde - bis sie ein Landwirt in Ueken im Fricktal in seiner Kirschbaumplantage auf dem Chornberg fand. Der Landwirt entdeckte zunächst auf einem Maulwurfhügel einige grün schimmernde Münzen.

Außergewöhnlich gut erhalten

Die Bauernfamilie erinnerte sich daran, dass wenige Monate zuvor im nahen gelegenen Frick eine römische Siedlung ausgegraben worden war. Der Landwirt informierte die Kantonsarchäologie, die dessen Vermutung bestätigte: Die außergewöhnlich gut erhaltenen, fast prägefrischen Münzen stammen aus der Römerzeit.

Die Archäologen sicherten die Fundstelle. Unter strenger Geheimhaltung lässt der Kanton im September eine Ausgrabung machen. "Was wir dann innerhalb von drei Tagen freilegen, dokumentieren und bergen konnten, übertrifft alle Erwartungen bei Weitem", sagt Kantonsarchäologe Georg Matter. Es gebe nur vereinzelt vergleichbare Münzschätze.

Über 4000 Münzen

Die Archäologen legten bis Anfang November immer mehr Münzen aus dem Ackerboden frei. Auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern wurden insgesamt 4166 römische Münzen geborgen. Alle Münzstücke wiegen zusammen rund 15 Kilogramm.

Es handelt sich um besonders hochwertige Bronzemünzen, die einen hohen Silbergehalt von fünf Prozent aufweisen, wie die Untersuchungen ergaben. Die Prägungen auf der Vorder- und Rückseite sind gut lesbar.

Die Kantonsarchäologie geht davon aus, dass die Münzen so gut erhalten sind, weil diese unmittelbar nach ihrer Prägung aus dem Verkehr gezogen worden waren. Mindestens ein Teil der Münzen sei in Säcken aus Stoff oder Leder in der Erde vergraben worden.

Bodenfund gehört Allgemeinheit
Über den damaligen Wert der 4166 Münzen, die nun gereinigt und weiter untersucht werden, können die Archäologen bislang einzig Vermutungen anstellen. Klar ist, dass es sich um ein beträchtliches Vermögen in der Größenordnung von einem bis zwei durchschnittlichen Jahreseinkommen handeln muss, wie es heißt.

Der archäologische Bodenfund gehört gemäß Gesetz der Allgemeinheit. Der Münzschatz von Ueken soll gemäß Matter im Vindonissa Museum in Brugg der Öffentlichkeit gezeigt werden. Das Museum präsentiert bereits Geschichte und Geschichten aus dem einzigen römischen Legionslager der Schweiz.
 

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