Der Skandal um die Freilassung von fünf Taliban gegen den desertierten US-Soldaten Bowe Bergdahl bringt den US-Präsidenten immer ärger in Bedrängnis.
Sergeant Bowe Bergdahl (28) kam nach fünf Jahren in den Händen der Taliban frei. Doch aus dem geplanten Heldenempfang wurde ein Polit-Skandal, aus Opfer Bergdahl ein Verräter. Seine Eltern erhielten gar Todesdrohungen. Der Soldat hatte in Mails Amerika beschimpft, desertierte 2009 von seinem Armeeposten an der Afghanistan-Front und verdammte nach der Festnahme durch die Taliban Kameraden. Enthüllt wurde auch, dass Bergdahl Teil einer echten Chaos-Truppe aus Unruhestiftern war: Kameraden trugen Bandanas und zerfetzte T-Shirts, so die New York Times. Im Skandalfieber geht der Horror seiner Folterhaft (siehe unten) unter.
Noch größer ist der politische Feuersturm für Obama: Für Bergdahl wurden fünf Top-Taliban aus Guantanamo Bay entlassen. Die Republikaner toben: Obama hätte das Gesetz gebrochen, da der Kongress vorab über Entlassungen informiert werden muss. Am Kapitol wird sogar über eine Amtsenthebung nachgedacht. Senator John McCain sah die Taliban-Führer sogar als Komplizen des 11. September. Obamas Umfragewerte sind seit dem Ausbruch von „Begdahl-Gate“ wieder im Sinkflug, nur mehr 42 Prozent sind mit seiner Amtsführung zufrieden.
Bergdahl erholt sich unterdessen in einem Militärspital im deutschen Landstuhl von Martyrium. Er muss seine damalige Flucht rasch bereut haben, denn der Soldat beschreibt unfassbaren Horror seiner fünfjährigen Folterhaft: Die Taliban sperrten ihn in einen engen Metallkäfig und ließen ihn in völliger Dunkelheit und Isolation wochenlang dünsten. Die Tortur hätte sich verschlimmert nach einem Fluchtversuch, erzählte Bergdahl. Die psychologischen Schäden sollen verheerend sein, heißt es. Die Ärzte müssen mit der Therapie behutsam vorgehen. Bergdahl verweigerte bisher sogar ein Telefonat mit seinen Eltern.
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