Trotz Kriegszustand

Beirut-Explosion: Libanon-Fahne auf Rathaus in Tel Aviv projiziert

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Israel und der Libanon befinden sich offiziell eigentlich immer noch im Krieg. Doch "Menschlichkeit ist wichtiger als jeder Konflikt", schrieb Bürgermeister Ron Huldai.

In einer Geste der Solidarität nach der verheerenden Explosion im Hafen Beiruts ist am Mittwochabend die libanesische Flagge auf das Rathaus im israelischen Tel Aviv projiziert worden. "Menschlichkeit ist wichtiger als jeder Konflikt", schrieb Bürgermeister Ron Huldai im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Unsere Herzen sind beim libanesischen Volk."

   Die Aktion stieß jedoch nicht bei allen Israelis auf Zuspruch - offiziell befinden beide Länder sich im Krieg. Israels Minister für Jerusalem-Angelegenheiten, Rafi Peretz, von der nationalreligiösen Siedlerpartei Jüdisches Heim verurteilte die Reaktion auf die Katastrophe in Beirut, bei der mindestens 113 Menschen ums Leben kamen und rund 4000 verletzt wurden. Humanitäre Hilfe sei eine Sache, die Flagge eines feindlichen Landes im Herzen Tel Avivs zu zeigen aber sei "moralische Verwirrung".

   Israel und der Libanon befinden sich formal noch immer im Kriegszustand. In den vergangenen Wochen nahmen die Spannungen nach Schusswechseln an der Grenze wieder zu. 2006 bekämpften sich Israel und die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz in einem monatelangen Krieg. 1200 Libanesen wurden getötet, die meisten davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 160 Menschen, die meisten davon Soldaten.

 

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