Wegen Syrien-Krise

Belgien bestellt russischen Botschafter ein

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Moskau wirft der belgischen Luftwaffe Tötung von Zivilisten in Syrien vor.

Anschuldigungen Russlands, belgische Kampfflugzeuge hätten in Syrien Zivilisten getötet, haben zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Das belgische Außenministerium kündigte am Mittwoch an, es werde den russischen Botschafter in Brüssel einbestellen. Botschafter Alexander Tokowinin werde am Donnerstagvormittag im Außenministerium erwartet, sagte Ministeriumssprecher Didier Vanderhasselt.

Moskau hatte am Mittwoch erklärt, die an der internationalen Anti-IS-Koalition beteiligte belgische Luftwaffe habe bei Angriffen in der Gegend von Aleppo sechs Zivilisten getötet. Die belgische Regierung wies dies zurück.

Kein belgisches Flugzeug sei in den vergangenen Tagen in der Provinz Aleppo im Einsatz gewesen, hieß es in einer am Mittwochabend veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Außenminister Didier Reynders und Verteidigungsminister Steven Vandeput. "Diese russischen Anschuldigungen sind unbegründet und entbehren jeder Substanz." Belgien bedaure, dass es keine Gespräche im Vorfeld gegeben habe, "um die Fakten zu klären, bevor Anschuldigungen gemacht werden".

   Das russische Verteidigungsministerium hatte erklärt, zwei belgische F-16-Kampfjets seien im Luftraum von Hassadshik nahe Aleppo "geortet" worden, während dort in der Nacht auf Dienstag bei einem Angriff der Koalition zwei Häuser bombardiert und dabei sechs Menschen getötet worden seien.

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