Opferzahl steigt

Bereits 258 Coronavirus-Tote in China

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USA verhängen Einreiseverbote - Deutscher auf den Kanaren ist erster spanischer Fall.

Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in China ist um 45 auf insgesamt 258 gestiegen.

Die neuen Todesfälle wurden am Samstag (Ortszeit) von den Behörden der am stärksten betroffenen Provinz Hubei gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden infizierten sich den Angaben zufolge außerdem 1.347 weitere Menschen in Hubei mit dem Virus. Insgesamt haben sich fast 11.000 Menschen nach Angaben der chinesischen Behörden in Festland-China mit dem Erreger infiziert. Hinzu kommen mehr als hundert Fälle in etwa 20 weiteren Ländern. Am späten Freitagabend bestätigte das spanische Gesundheitsministerium den ersten Coronavirus-Fall des Landes.

Es handelt sich um einen deutschen Touristen auf der Kanareninsel La Gomera, der Kontakt zu einem Infizierten in seiner Heimat gehabt habe. Insgesamt seien fünf Deutsche auf der Insel wegen Coronavirus-Verdachts unter Beobachtung. Aus Deutschland wurden bisher sieben Fälle gemeldet, zwei davon wurden am Freitag bekannt. Sie alle stehen im Zusammenhang mit der Zentrale des Autozulieferers Webasto in Bayern, wo sich ein Mitarbeiter bei einer chinesischen Kollegin angesteckt hatte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen der rasanten Ausbreitung des Virus am Donnerstagabend den internationalen Gesundheitsnotstand aus.

Die USA riefen wegen des Coronavirus einen öffentlichen Gesundheitsnotstand aus. Ausländern, die sich in den vergangenen zwei Wochen in China aufgehalten haben, werde die Einreise verboten, erklärte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Freitag. Ausnahmen gebe es für enge Familienmitglieder von US-Bürgern und Ausländer mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung. Die Anweisung gilt ab Sonntag. US-Bürger, die sich in der chinesischen Provinz Hubei aufhielten, sollen zudem zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt werden. Reisende aus anderen Teilen Festland-Chinas werden Azar zufolge gebeten, sich freiwillig in Quarantäne zu begeben.

Azar betonte, es handle sich dabei um "vorbeugende Maßnahmen", das Risiko in den USA sei gering. Alle Flüge aus China werden an sieben US-Flughäfen umgeleitet und dürfen nur noch am New Yorker JFK-Flughafen, in Chicago, San Francisco, Seattle, Atlanta, Honolulu und Los Angeles landen.

Zuvor hatten bereits mehrere Staaten Abschottungsmaßnahmen gegen China bekanntgegeben. Singapur und die Mongolei gaben bekannt, keine Chinesen oder Reisende aus China mehr ins Land zu lassen. Auch Österreich erhöhte seine Sicherheitsstufe und gab eine partielle Reisewarnung für die Krisenregion in China aus. Seinerseits kündigte Peking an, alle ins Ausland gereisten Bewohner der besonders betroffenen Provinz zurückzuholen.

Die deutsche Bundesregierung schickte am Freitag eine Bundeswehrmaschine nach Wuhan, um deutsche Staatsbürger auszufliegen. Sieben Österreicher, die sich in der Krisenprovinz Hubei aufhalten, sollen mit einer französischen Maschine ausgeflogen und über Frankreich voraussichtlich am Sonntag nach Österreich zurückkehren.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) dankte in der Nacht auf Samstag der französischen Regierung "für die exzellente Kooperation. Das ist gelebte europäische Zusammenarbeit!" In Österreich gibt es bisher keinen bestätigten Fall: Für einen siebenten Verdachtsfall in Wien gab es ebenso eine Entwarnung wie für einen Verdachtsfall in Kärnten. Offen waren noch zwei weitere Corona-Verdachtsfälle in Salzburg. Das Paar wurde aus Sicherheitsgründen auf die Isolierstation der Salzburger Landesklinik gebracht.

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