Dramatische Zustände

Bestatter mit Corona-Wut-Rede: ''Wir räumen gerade die Altenheime leer''

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Die Krematorien geraten aufgrund der hohen Todeszahlen an ihre Belastungsgrenze. Ein Bestatter kritisiert vor allem die verheerende Situation in den Altenheimen.

Allein am Mittwoch wurden in Deutschland 802 neue Corona-Todesfälle gemeldet - hinzu kamen noch 32. 195 Neuinfektionen. Besonders heftig trifft es derzeit Sachsen. Die Lage ist derart angespannt, dass sogar die Krematorien an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Dem Obermeister der Bestatter-Innung platzte daher in einem Interview mit dem Dender "n-tv" der Kragen. "Wir, die Bestatter, räumen gerade Altenheime leer. Das macht mich traurig und wütend zugleich'', sagt Tobias Wenzel.

Viele Angehörige würden sich mit Fragen an die Bestatter wenden, auf die sie selbst keine Antwort haben. "Warum sind die Altenheime nicht auf die zweite Welle vorbereitet? Warum sind die dafür politisch Verantwortlichen noch im Amt? Diese Fragen stellen mir die Angehörigen", erklärt er.

Leichen müssen außerhalb des Krematoriums gelagert werden

In Zittau sind die Kapazitäten bereits erschöpft. Wie die Stadt am Dienstag bekanntgab, müssten die Leichen bereits außerhalb des örtlichen Krematoriums gelagert werden. Pro Woche könnten hier maximal 70 Leichen eingeäschert werden. Ein Transport in andere Krematorien käme derzeit nicht infrage. "Die Möglichkeit wird erwogen und für den Ernstfall vorbereitet. Es ist aber noch nicht an der Zeit", sagte Oberbürgermeister Thomas Zenker.

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