Täter hinterließ Video & Brief

Blutbad in Hanau: Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen

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Nach deutlichen Hinweisen auf ausländerfeindliche Motivationen übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.

Hanau/Karlsruhe. Nach mehreren Gewalttaten mit vielen Toten in Hanau hat der Generalbundesanwalt bereits in der Nacht die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Das sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag. Nach dpa-Informationen sind Hinweise auf eine ausländerfeindliche Motivation des mutmaßlichen Täters der Grund.
 

Täter veröffentlichte kurz vor Tat Video

Der mutmaßliche Täter von Hanau hat nach Informationen aus Sicherheitskreisen wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer "persönlichen Botschaft an alle Amerikaner". Der Clip, der Donnerstagfrüh weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Wohnung aufgenommen.
 
Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände "jetzt kämpfen". Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.
 

Merkel sagt wegen Bluttat Termin in Halle ab

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wegen der Bluttat von Hanau einen geplanten Besuch in Halle in Sachsen-Anhalt abgesagt. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag im Internetdienst Twitter mit. "Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten", schrieb Seibert weiter.
 
Merkel hatte in Halle die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina besuchen wollen. Diesen Termin wird nun laut Seibert der Kanzleramts-Staatssekretär Henrik Hoppenstedt (CDU) wahrnehmen. Bei der Tat in Hanau waren laut Polizei mindestens elf Menschen umgekommen. Die Generalbundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.
 
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