Präsident Tadic will nicht auf Provokation reagieren und fordert scharfe Reaktion der internationalen Gemeinschaft. KFOR-Soldaten sind im Großeinsatz.
Bombenanschlag im Kosovo: Ein Kinderarzt wurde getötet, mindestens elf Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Explosion ereignete sich im Nordteil der Stadt Kosovska Mitrovica, wo mehrheitlich Serben leben. Zum Zeitpunkt des Anschlags hielten die Serben einen Protest gegen eine geplante Eröffnung einer von Pristina errichteten Regierungskanzlei in diesem Stadtteil ab.
Bombe auf Serben geschleudert
Die Bombe wurde gegen eine Gruppe
von mehr als 1.000 protestierenden Serben geschleudert. Unter den
Verwundeten befanden sich insgesamt sechs Frauen und fünf Männer. Ein Mann,
der bei der Explosion verletzt wurde, schilderte: "Wir haben friedlich
protestiert. Ich stand neben meiner Frau und auf einmal haben wir eine
Explosion gehört - und ich spürte sofort einen Schmerz in meiner Hand".
Tadic: Werden auf Provokation nicht reagieren
Der serbische
Präsident Boris Tadic sprach von einer "Provokation für den
Frieden und für Serbien". Belgrad wird aber "dennoch nicht
reagieren". Von der internationale Staatengemeinschaft forderte Tadic
eine scharfe Reaktion. Der Präsident berief eine Dringlichkeitssitzung des
Nationalen Sicherheitsrates ein. Unweit des Explosionsortes bezogen Soldaten
der internationalen Truppe KFOR Position. Die Lage in Kosovska Mitrovica
wird auch aus der Luft von Hubschraubern überwacht.
Pristina hatte im Februar 2008 seine Unabhängigkeit einseitig ausgerufen. Belgrad und die Kosovo-Serben lehnen sie strikt ab.